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Freundeskreis Asyl Rottweil e.V.

Freundeskreis Asyl Rottweil e.V.

Hauptstr. 69
Interkultureller Treffpunkt im Hasen
78628 Rottweil
Deutschland
01512 2140116
Sie finden uns in den Kategorien:
Rottweil Initiativen  

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Foto oben: CC0 Miguel Constantin Montes - pexels.com

Promotion

Mit Mut und Tatkraft durch die Pandemie

copyright Freundeskreis Asyl

Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

hoffnungsvoll und voller Tatendrang begannen wir das vergangene Jahr. Wir hatten uns viel vorgenommen.
Unser Interkulturelles Zentrum „Hasen“ stand wochentäglich von 14 bis 17 Uhr allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern offen. Niederschwellige Angebote, wie die Teeküche, nichtalkoholische kostenlose Getränke, freies WLan, unser Internetcafé mit Laptops, PCs, Druckern- und Scannern, Kinderbetreuung, die Lese- und Spielecke, Billard, Kicker etc. wurden von Jung und Alt eifrig in Anspruch genommen. Auch abends oder am Wochenende, nutzten häufig andere Vereine, Bürgerinitiativen, Aktions- und Beratungsgruppen unserer regionalen Netzwerk-spartner die Räume und das technische Equipment.
Unsere zunehmend komplexere Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) - sowie die allgemeine und unabhängige Sozial- und Verfahrensberatung für Geflüchtete, wurden nach vorhergegangen Weiterbildungen, auf drei verlässliche Schultern verteilt. Austausch und Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg e.V., der Arbeitsgruppe Migration des Paritätischen Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und der Werkstatt Parität gGmbH wurden intensiviert.

Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm mit Workshops, Schulungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerten war geplant – teilweise bereits organisiert.

  • Ab Januar erweiterten wir unsere ProAsyl-Ausstellung ‚Menschenrechte sind unteilbar‘ mit aktuellen und eindrücklichen Info-Postern zur untragbaren Situation Geflüchteter im Camp Moria auf Lesbos.
  • Februar und März bot im „Hasen“ der leitende Oberstaatsanwalt a.D. Herr Dr. Albrecht Voth Vorträge zum Thema ‚rechtliche Grundlagen in Deutschland‘. Unser wöchentlicher Nähworkshop und die inklusi-ven Spieleabende fanden Anklang, sowohl bei Asylsuchenden als auch bei Einheimischen.
  • Im Rahmen von Takaa-Niroo, einem Bestärkungsprogramm für Frauen mit Gewalterfahrung, wurden vier Gesprächsmodule à acht Stunden, vor allem für nigerianische Frauen durchgeführt.
  • Das ganze Jahr über, an zwei Nachmittagen die Woche, hatte unsere Fahrradwerkstatt ‚bikes without borders‘ in der Unteren Lehrstraße geöffnet.

Ab Mitte März erreichte die Corona-Pandemie auch Rottweil. Im „Hasen“ durften während des ersten Lockdown keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Persönliche Kontakte mussten extrem einschränkt werden. Wir nutz-ten die Zeit, um die bauliche Modernisierung des Hauses voranzubringen. Endlich wurde eine barrierefreie Toi-lette eingebaut und das Treppenhaus renoviert. Während der Bauarbeiten hatten wir für alle geschlossen, die keinen Termin mit uns hatten. Unser Hilfs- und Beratungsangebot durfte aber beibehalten werden - bei vorheri-ger telefonischer Terminvergabe - für absolut notwendige persönliche Treffen (Gefahr der Abschiebung, Frist-setzung für Rechtsmittel bei Bescheiden und Beschlüssen, Gewaltprävention, Vermittlung anwaltlicher Hilfe usw.) und unter Berücksichtigung der AHA-Regeln.

Smartphone und Tablet, damit auch WhatsApp, Wire, Facebook-Messenger oder MBEon, bekamen plötzlich große Bedeutung. Vorausschauend hatten wir bereits Monate vorher digital aufgerüstet, somit stellten Home-office, Online-Meetings und die sog. Sozialen Netzwerke für uns keine unüberwindbaren Probleme dar.

Trotz gesetzlich verordneter ‚social distance‘, blieb auf diesem Wege ‚social solidarity‘ erhalten.

Unsere generalüberholte Homepage wurde nun stärker frequentiert als je zuvor. Wir bekamen deutlich mehr Follower auf unserer Facebook-Präsenz.

Doch auch außerhalb des „Hasen“ zeigte unser Verein zusammen mit der städtischen Behindertenbeauftragten und der Aktion ‚Rottweil hilft‘ Präsenz und richtete einen Gaben-Zaun am Kapellenplatz ein. Während coronabedingt Tafelladen und Wärmestube ihre Angebote drastisch einschränken, haben Obdachlose, Bedürftige, Flüchtlinge, Alleinerziehende und kinderreiche Familien ganz besonders zu leiden.

Fast hätten wir uns an unser Online-Beratungsangebot gewöhnt, traten Anfang Mai und Mitte Juni phasenweise Lockerung in Kraft. Nun konnten wir auch neue Hilfsformate anbieten.

  • Wöchentlich für zwei Stunden half eine ausgebildete Hebamme alleinstehenden, oft alleinerziehenden nigerianischen Frauen. Mit Hygiene- und Sexualberatung ging es um die Stärkung derer gesundheitlichen und sozialen Lebenssituation. Die Frauen wurden aus Erstaufnahmelagern in Heidelberg, Ellwangen und Tübingen ins Übergangswohnheim nach Rottweil geschickt. Neu war für uns in diesem Zusammenhang, dass häufig SozialarbeiterInnen dieser Einrichtungen vorab Kontakt zu uns suchten, sodass uns jeweils die Problemlagen und Hilfsbedarfe bekannt waren.
  • Traumatisierte Frauen wurde in psychologische oder gynäkologische Behandlung vermittelt oder sie wurden - weil weitgehend nonverbal - kunsttherapeutisch behandelt.
  • September und Oktober konnten wir aktiv an den Interkulturellen Wochen der städtischen Fachstelle Integration teilnehmen. Im „Hasen“ stießen die Ausstellung ‚Deutsche Redewendungen‘ mit Illustrationen von Nadine Souli sowie Christoph Franks Puppentheater ‚Zirkus kunterbunt‘ - in Zusammenarbeit mit dem Kinder-schutzbund - auf großes Interesse. Wegen rapide steigender Inzidenzwerte wurde uns vom Ordnungsamt des Landkreises empfohlen, die ‚Musikbrücke‘, ein Konzert des syrischen Musikers Mazen Mohsen, welcher deutsche Klassik und arabische Musik miteinander verbindet, ausfallen zu lassen.

Die Pandemie bestimmte unseren Alltag fast das ganze Jahr über. Jede und jeder von uns war auf besondere Weise gefordert. Die meisten unserer geplanten Veranstaltungen, konnten wir aufgrund staatlich verordneter Beschränkungen nicht oder nur teilweise realisieren.
Dafür werden wir im kommenden Jahr auf jeden Fall das Konzert von Mazen Mohsen ermöglichen.

Auch zwei geplante Vorträge sollen nachgeholt werden:

  • Eine Ethnologin aus dem Benin wird über ‚Formen des Postkolonialismus‘ vortragen.
  • Wir hoffen auch, dass es uns wieder gelingt, einen Mitarbeiter der Heidelberger Amadeu-Antonio-Stiftung für einen ‚Vortrag gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus‘ zu gewinnen.
  • Wir haben Kontakt zu der aus Aldingen stammenden und in London lebenden Fotografin Kiki Streitberger, deren Ausstellung ‚Travelling Light‘ vielfältige Gegenstände zeigen wird, welche Geflüchtete auf ihrer ge-fährlichen Reise übers Mittelmeer verloren haben.
  • Es sind auch wieder Workshops zur Sensibilisierung und Stärkung unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer beabsichtigt. So hoffen wir, das Fraueninformationszentrum Stuttgart (FIZ) sowie eine Bonner Trau-matherapeutin verpflichten zu können, die uns schon zweimal in Rottweil hilfreich war.

Wie viele andere Organisationen, mussten auch wir uns den Corona bedingten Herausforderungen stellen. Umso wichtiger wird auch im kommenden Jahr der gesellschaftliche Zusammenhalt sein. Wir bedanken uns herzlich bei unseren aktiven Mitgliedern, wohl wissend, dass es auch eine ganze Reihe unermüdlicher Helfer*Innen gibt, die ganz individuell, oft im privaten Rahmen, sich aktiv für „ihren“ Flüchtling einsetzen.

Dank auch unseren Förderern und Geldgebern, der Aktion Mensch e.V., der GlücksSpirale und der Stadt Rottweil.

Wir bedanken uns nicht minder bei all unseren Netzwerkspartner*innen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Auf die Gefahr hin, jemanden zu vergessen, seien hier stellvertretend der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg e.V., der Paritätische Landesverband Baden-Württemberg e.V., die Werkstatt Parität gGmbH, das Psychosoziale Zent-rum ‚Refugio‘ Villingen-Schwenningen e.V., Frauen helfen Frauen + Auswege e.V., die Fachstelle Sucht des Baden-Württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation gGmbH sowie der Integrationsbeauf-tragte und die Fachstelle Integration der Stadt Rottweil genannt. Auch den städtischen Ausländerämtern in Rott-weil und Schramberg, dem Ausländeramt sowie dem Gesundheitsamt des Landkreises Rottweil sei in diesem Zusammenhang gedankt.

Dank allen, die uns - ob ideell oder finanziell - unterstützen. In diesem Zusammenhang noch der Hinweis:

Wir freuen uns über neue Mitglieder. Mit einer Spende können wir unsere unabhängige Arbeit ausbauen.

Nun verbleibt es noch Euch und Ihnen, Euren und Ihren Familien Zuversicht, Glück und Freude für 2021 zu wünschen. Bleibt gesund und uns gewogen!

Freundeskreis Asyl Rottweil e.V.
im Januar 2021
für den Vorstand: Christoph Frank, Jörg Gronmayer

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