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Okan Caliskan - pixabay.com CC0 Creative Commons

Also es war schon sehr viel Überredungskunst erforderlich, als mich eine Freundin vor Kurzem versuchte, mich mit zu diesem Heilerseminar nach Kirchzarten zu nehmen. Sie hat es geschafft und anfangs war es doch schon etwas außerirdisch für mich. 

Als wir uns an diesem nebligen Samstagmorgen auf den Weg machten, um grenzenlose Spiritualität zu erfahren, war ich in meinen Gedanken noch absolut skeptisch. Belinda Davidson, so hieß die Dame, welche uns in die Lehre des weißen Lichts einführen sollte, was immer das auch sein mochte… 

…und es war genauso wie ich es mir vorgestellt hatte: Viele esoterisch angehauchte Damen mittleren Alters, scherten sich vor der Akademie herum, immer auf den Sprung den besten Platz zur Heilerin in der ersten Reihe zu ergattern. Lockere Gespräche entwickelten sich schon vor dem eigentlichen Event und mir wurden doch sehr viele Anekdoten zugetragen, was und wen die Frau Davidson bereits geheilt, gereinigt und überzeugt haben soll. Meine Neugierde wuchs doch langsam etwas an und Karin konnte zwei Plätze in der dritten Reihe für uns ergattern.
Die Show begann…die Veranstalterin begrüßte die weitgereiste Heilerin aus Australien und belegte die erstaunlichen Fähigkeiten dieser kleinen, zierlichen Person mit eigens widerfahrenen Erfahrung. Erst als diese kleine Frau aus Australien in gutem Deutsch zu erzählen begann, spürte man die Kraft und auch Energie welche von ihr ausging.

Die Geschichte vieler Heiler ähneln sich in bestimmten Dingen, hauptsächlich bemerken die meisten Energiearbeiter Veränderungen in ihrem Leben nach bestimmten einschneidenden Erlebnissen wie Tod eines nahestehenden Menschen oder einer schweren Krankheit in der Familie oder am eigenen Leib. Erlebnisse, Erfahrungen, welche irgendwann auftreten und auf besondere Fähigkeiten oder sogenannten „Gaben“ hinweisen, veranlassen diese Menschen dieses Gut zu nützen um anderen Menschen auf irgendeine Art zu helfen. Diese Dame wusste von Klein auf, dass in ihr besondere Fähigkeiten schlummern (Halloooo, das wissen Eltern bei ihren Kindern immer!), weshalb sie auch zielgerichtet diese Gabe ausbaute und zu ihrer Profession machte. Die Geschichte von Belinda Davidson war spannend und auch eingängig, was mir dabei aber fehlte ist das fühlen, spüren und erfahren dieser Energien. Wenn neben mir in der Reihe auch alle anwesenden Damen bei der ersten Meditation schon etwas gespürt hatten, ich konnte nichts fühlen. Manche zuckten und bogen sich hin und her, extatisches Gestöhne und Gezische war zu hören und auch meine Bekannte bestätigte mir, dass sie etwas in sich aufgenommen hatte. War ich für solche Art von Energien etwa nicht geeignet?

Ich wollte mit dieser Dame sprechen, alleine und ohne irgendwelches Gequatsche von esoterischen Schachteln…ich bekam die Gelegenheit schon an diesem Samstag und ich begann meine Meinung von Grund auf zu überdenken. Belinda ist eine total bodenständige und normale Frau, eine Frau die immer schon auf ihre Gefühle, Eindrücke und Erfahrungen vollkommen sensibel geachtet hat. Diese Sensibilität hat bewirkt, dass ihre Feinfühligkeit für die Energien um sie herum so stark wurden, dass ihre nächste Aufgabe darin bestand, diese Energien für sie und andere Menschen positiv zu nutzen und weiterzugeben.

Jetzt wusste ich auch, worin der Inhalt dieses Seminars in Wirklichkeit lag:
Lerne auf deine Gefühle zu hören, spüre hinter das, was dir gezeigt wird!
Nutze die Chancen, welche dir das Leben auch immer gibt!
Nimm dir die Zeit, die du für dich brauchst, egal ob bei deiner Arbeit oder in deiner Freizeit. Deine Zeit gehört dir!

Geh mit offenen Sinnen durch die Welt und lerne diese in regelmäßigen Abständen zu reinigen!
...komisch, dies alles habe ich aber auch schon vorher gewusst!
Der folgende Seminar-Sonntag wurde erneut genutzt, um die Chakren der anwesenden Nachwuchsheiler zu reinigen, damit das „weiße Licht“ der Heilenergie jedem Seminarteilnehmer zugänglich wurde. Ich muss gestehen, auch am Sonntag habe ich nichts gespürt, aber ich bin mit einem sehr positiven Gefühl und einer „energiegestärkten“ Bekannten auf dem Beifahrersitz, die Heimfahrt angetreten. Jeder Teilnehmer wurde von Belinda noch geweiht, damit die Energie ihrer Lehre von vielen Jüngern in die Ferne getragen wurde. Wenn ich auch direkt nach diesem spannenden Wochenende noch keine Veränderung in meiner Energiearbeit spürte, ich wusste, dass diese Kraft in mir war.
 

Hinweis: Die in dieser Kolumne geäußerten Ansichten und Meinungen sind allein die des/der Autors/Autorin und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten unserer Redaktion wider. Wir übernehmen keine Verantwortung oder Haftung für den Inhalt dieser Kolumne.

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