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Die Neckar, Innenstadt, Grüngürtel und Mobilität stehen im Vordergrund

Der aktuelle Stand zur Landesgartenschau 2028 in Rottweil
Live via Zoom zum aktuellen Stand der Landesgartenschau. Das digitale Form wurde von den Teilnehmern positiv angenommen.

Mit den Planungen zur Landesgartenschau 2028 soll auch das Leben in Rottweil attraktiver werden. Die Konzepte zur Verkehrsanbindung und Denaturierung rund um die Neckar wurden detailliert vorgestellt, Fragen aus der Bürgerschaft beantwortet. Aufgrund von Corona fand die regelmäßig stattfindende Informationsveranstaltung diesmal online per Zoom statt.

Am Freitag den 7.Mai berichteten Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß, Dr. Ruf, Rudolf Mager vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung, Peter Geitz von Geitz & Partner (Gewässergestaltung und Ökologie), Rolf Messerschmidt von Messerschmidt & Partner (Mobilität und Stadtplanung) online zu den Ideen und zum Stand der Planung des Landesgartenschaugeländes 2028. Rund 320 Teilnehmer waren gespannt zu hören, wie weit die Planungen fortgeschritten sind.

In vorangegangenen Bürgerveranstaltungen wurden die Rottweiler in die Planung mit einbezogen. Es wurden Wünsche gesammelt, von denen rund ein Viertel bereits in der Umsetzung bedacht werden konnte.
Die bisherige Planung umfasst ein Investitionsvolumen von 56,5 Mio. Euro. Davon sollen 31,1 Mio. Euro mit Fördergelder gezahlt werden, die restlichen 25,4 Mio. verbleiben als Eigenleistung. Diese sind bereits mit 19,4 Mio. im Haushalt verankert.

31 Mio. Fördergelder ermöglichen uns viele Projekte.
Ingeborg Gekle-Meier, Die Grünen

Drei Schwerpunkte sind im Rahmenplan der Landesgartenschau verankert.
Den Bereich Neckar, den grünen Gürtel um die Innenstadt und die Mobilität.

Der Neckar soll als Naherholungsgebiet wieder erlebbar gemacht werden. Diskussionspunkt ist immer wieder das alte Pegelhaus, das eine wichtige Messstelle zum Hochwasserschutz darstellt und jetzt weichen muss. Hier wurde eine Stelle in Höhe des Schwarzen Felsens ausgemacht, die für den Pegel gute Voraussetzungen bietet. Außerdem ist ein Rückbau der Wehranlage notwendig. Gewässerökologisch erfolgt auf jeden Fall eine Aufwertung.

Der Neckarstrand soll neu erlebbar werden. Neue Brücken werden geschaffen und der Neckarlauf renaturiert.
Günter Posselt, CDU

Am Neckarwiesenpark beim alten Gaswerk könne man sich eine Neckarbühne vorstellen, die zum Verweilen einlädt und von einem besonderen Panorama mit dem Viadukt profitiert. In diesem Bereich könne auch ein erster Fahrstuhl gebaut werden, der den Neckarbereich mit der Innenstadt barrierefrei verbindet. Dieser Bereich ist außerdem angedacht für eine neue stadtnahe Haltestelle des Ringzuges. Das ehemalige ENRW Areal mit dem Verwaltungsgebäude böte sich für einen Biergarten an der Neckar an.
Außerdem gehört eine Gartenschaubrücke zur Planung die an der Hochpromenade andockt und über den Neckar führt. Ein weiteres großes Ziel ist es, den Gleisweg und den Fußweg zu entwirren. Abhilfe soll ein neuer Gleisweg schaffen, der als Rad- oder Gehweg genutzt werden kann. So könne man das Wegenetz attraktiver gestalten. Die Gespräche mit der DB zu den alten Gleisen verlaufen bisher positiv. Ein weiterer Fahrstuhl ist an der Hochbrücke angedacht.

Ein weiteres großes Vorhaben ist hier die Beseitigung von Staustellen, da es dort viele Sedimenteinlagerungen gibt, die den Verlust von Tieren (Fliesswasserarten) zur Folge hat. Diese Beseitigung stellt einen großen ökologischen Gewinn dar. Herr Geitz stellte auch die Möglichkeiten und Nutzung von Fischaufstiegsanlagen in Form von Steinterrassen vor, die sowohl den Fischen dient als auch Spaziergänger die Überquerung der Neckar ermöglicht. Auch hier fließen neue Fußwege entlang des Neckars mit in die Planung ein.

Anschließend kommt es zu einem Thema, das bereits im Vorfeld zu zahlreichen Diskussionen geführt hat. Herr Dr. Ruf nimmt zum Mobilitätskonzept Stellung.
Einig sind sich alle, dass es Ziel sein muss, den Stadtkern, hier vor allem den Friedrichsplatz, vom Durchgangsverkehr und der Nutzung als Umsteigezentrum im Busverkehr zu entlasten. Diese Bereiche sollen wieder einladen zum Verweilen und Flanieren mit mehr Fläche vor den Geschäften.

Die Erhöhung der Besucherfrequenz wird sich positiv für den Handel und die Gastronomie auswirken.
Ulrike Stauss Freie Wähler

Der günstigste Platz für einen Busbahnhof, sei derzeit der Nägelesgraben. Hierauf geht Herr Rolf Messerschmidt näher ein und erläutert das Konzept mit Berücksichtigung des historischen Grüngürtels. Für ihn stellt der Nägelesgraben einen multimodalen Knoten dar. 
Mit einem Busbahnhof, integrierter Mobilitätsstation, Carsharing, Bikesharing, City-Logistik, Fahrradreparatureinheit, E-Ladeinfrastruktur, einem Parkleitsystem und dem sehr viel diskutierten Parkhaus.

Rottweil wird hip, mit pulsierendem Flair und dennoch geruhsam.
Arved Sassnick, SPD FFR

Das Parkhaus sei notwendig, da die Parkplätze am Nägelesgraben mit dem Busbahnhof wegfallen. Es ist dreistöckig angedacht und soll hinter dem Neubau (gegenüber Culinara) entstehen. Hierbei müsse berücksichtigt werden, dass sich das Parkhaus ins Stadtbild einfügt. Es könne beispielsweise begrünt werden, das Dach könne mit Solarzellen bestückt werden und so Energie liefern oder auch als Garten genutzt werden, es sei eine Begrünung innerhalb des Parkhauses möglich und es müsse flexibel handhabbar und umnutzbar sein, beispielsweise für Einzelhandel und Wohnen. Für den Fall, dass durch die ökologische Wandlung weniger Autos Parkplätze benötigen.

Die Landesgartenschau ist keine Blümleschau sondern ein Konjunkturprogramm.
Dr. Michael Gerlich, FDP

Oberbürgermeister Broß verglich die Zeit bis zur Landesgartenschau 2028 mit einem Marathon, "von dem wir jetzt ungefähr bei Kilometer 12 stehen. Jetzt müssen wir aufpassen, dass uns nicht die Luft ausgeht."
Aber die gute Nachricht ist: Rottweil sei im Plan.

Sicher scheint, wenn auch nur ein Teil dieser Punkte umgesetzt werden, katapultiert es Rottweil meilenweit nach vorne. Als Ausflugsmagnet, im Bereich Wohn- und Lebensqualität, ökologisch, innovativ und raus aus einem teils sehr eingefahrenen Trott. Verbunden wird Innovation mit Tradition. Moderne mit Historie.

Nicht direkt beantwortete Besucherfragen wurden unter diesem Link veröffentlicht. 

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