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322 Unterschriften gegen ein neues Parkhaus am Nägelesgraben

In einem Parkhaus kann man nicht wohnen
copyright Moni Marcel

Ein neues Parkhaus am Nägelesgraben, damit Platz für die Autos der Landesgartenschaubesucher ist und die Busse statt am Friedrichsplatz beim Gefängnis halten können, dazu hat der Bauausschuss des Rottweiler Gemeinderat kürzlich mit knapper Mehrheit Ja gesagt.

Und das fanden viele Rottweiler überhaupt nicht gut. Kurzfristig wurde eine Demo organisiert, und so trafen sich fast hundert Radler am Rathaus, um von dort zur Halle in Göllsdorf zu fahren, wo der Gemeinderat tagte. 322 Unterschriften habe man gegen die Parkhauspläne gesammelt, sagte Sprecher Carl Soballa, die übergab er anschließend an Oberbürgermeister Ralf Broß. In diesen Zeiten, wo der Klimawandel unübersehbar sei, wolle man ein Mobilitätskonzept für alle, nicht nur für Autofahrer.

"Das Parkhaus stiehlt uns Lebensraum!" Das fand auch Beate Kalmbach, denn das Parkhaus ist dort geplant, wo derzeit ihre Kinder am liebsten spielen: Auf dem Spielplatz am Nägelesgraben. Der öffentliche Raum mache das Stadtleben attraktiv. Sie zitierte Armin Laschets umstrittenen Satz, allerdings leicht verändert: "Weil jetzt so ein Tag ist, dreht man die Politik um." Mitorganisatorin Ute Bott betonte: "In der letzten Woche stand ich in der Bürgerfragestunde alleine da und hatte das Gefühl, ich rede gegen die Wand." Jetzt hatte sie 150 Mitstreiter. "Wir haben uns die Pläne genau angeschaut: Vom jetzigen Spielplatz bleibt kaum noch was übrig." Stadtplanung müsse in diesen Zeiten neu gedacht und die Priorisierung des Autoverkehrs beendet werden. "Wir kämpfen weiter für die Verkehrswende und mehr Klimagerechtigkeit. In einem Parkhaus kann man nicht wohnen."

Am Samstag treffen sich die Gegner zum Radeln durch die Stadt um 11 Uhr auf dem Kapellenhof.
 


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