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Stadt schließt Vereinbarung mit dem Land zur Neckar-Revitalisierung

Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Landesgartenschau 2028 / Gewässerökologie wird verbessert
copyright Kevin Kummer
Das Luftbild zeigt den betroffenen Neckarabschnitt beim Werkgelände der ENRW

Der Neckar hat von Beginn an in der Bewerbung zur Landesgartenschau (LGS) eine tragende Rolle gespielt. Im LGS-Rahmenplan konnten die ersten Überlegungen präzisiert werden. Die notwendige Verlegung des vorhandenen Hochwassermesspegels auf Höhe des alten Gaswerkes hin zum Schwarzen Felsen oberhalb der Wehranlage ermöglicht es nun, auf 2000 Metern Länge den Neckar gewässerökologisch gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie zu verbessern. Als Grundlage für die weiteren Projektschritte haben das Land Baden-Württemberg und die Stadt Rottweil jetzt einen Vertrag zur Umsetzung geschlossen.

Die Vereinbarung wurde im Gemeinderat am Mittwoch, 15. Dezember, verabschiedet und definiert die Rahmenbedingungen, die Projektträgerschaft, die Zuständigkeiten und die Grundsätze zur Kostenteilung. Mit dieser Vereinbarung übernimmt der Landesbetrieb Gewässer die Finanzierung und die verantwortliche Projektleitung für die gewässerökologischen Maßnahmen in diesem Neckarabschnitt.
Das Land Baden-Württemberg ist Träger der Unterhaltungslast für den Neckar (Gewässer I. Ordnung). Die Revitalisierungsmaßnahme erstreckt sich über den Bereich von der Schindelbrücke in der Au bis zur Prim-Mündung. Mit der Revitalisierung verbunden ist die Aufgabe der Wasserkraftnutzung des ENRW-Wehres. Das historische Bauwerk mit den mächtigen Pfeileranlagen im Flussbett soll weitestgehend erhalten werden und könnte beispielsweise als Fußgängersteg genutzt werden. In diesem Bereich wird die Neckarsohle erhöht und mit einer rauen Rampe ein durchgängiges Fließgewässer hergestellt. Die Wasserkraftnutzung diente bisher insbesondere dem Betriebsstandort der Energieversorgung Rottweil (ENRW). Der Standort wird nach Neufra verlegt. Die aufgegebene Wasserkraftnutzung wird von Seiten der ENRW wiederum an anderer Stelle durch die neue Erschließung von regenerativer Energie kompensiert.
„Mit der Vereinbarung zur Neckarrevitalisierung und dem gleichzeitig laufenden landschaftsarchitektonischen Wettbewerb haben wir einen Riesenschritt hin zur Umsetzung der Landesgartenschau gemacht“, freut sich Oberbürgermeister Broß. „Der Neckar war ein Gewinnerthema in der Bewerbung und wird mit dieser neuen freiraumplanerischen Qualität ein hochattraktives Naherholungsgebiet für die Bürgerschaft über die Gartenschau hinaus darstellen.“ Neben der Aufwertung des Naturraumes sieht OB Broß besonders die damit neu entstehenden Aufenthaltsqualitäten und Wegeverbindungen entlang des Neckars und in die Innenstadt als Beleg, dass Neckar und Stadt mit der Landesgartenschau tatsächlich zusammenrücken werden. 
„Es ist in vielerlei Hinsicht ein Leuchtturmprojekt für den Neckar“, ist Michael Ortlieb, Leitender Technischer Direktor, Referat 53.1 Landesbetrieb Gewässer in Baden-Württemberg, überzeugt. „Dank der Bereitschaft aller Beteiligten auch neue Wege zu gehen, kann hier für den Neckar ein großer Schritt hin zu einem guten Gewässerzustand, wie ihn auch die europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert, gemacht werden. Wir sind froh, gemeinsam mit der Stadt Rottweil diese Chance, welche die Ausrichtung der Landesgartenschau uns bietet, ergreifen zu können.“ 

Für das Land Baden-Württemberg ist das eine der größten Einzelmaßnahmen, die sich bestens in das in diesem Jahr gestartete Projekt der Landesstudie Gewässerökologie Neckar einfügt. Die ersten baulichen Maßnahmen werden bereits 2023 beginnen, um die Messreihen des alten Pegels mit dem neu entstehenden Standort für den Hochwasserschutz zu kalibrieren. Auch müssen Wasserspiegelabsenkungen oberhalb der Wehranlage vorgenommen werden. Es ist geplant, dieses Projekt von Beginn an mit Bürgerspaziergängen und Informationsveranstaltungen zu begleiten. 

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