Die Rottweiler Zahnärztin Houma Kustermann hat den kleinen Daniel aus Kamerun nach Deutschland geholt (wir haben berichtet). Nun wird er in der Tübinger Uniklinik behandelt.
Wie es ihm geht, darüber berichten Houma Kustermann und ihr Partner Jürgen Reiter.
Nachdem Daniel und sein Vater Salomon am Sonntag, 5. Februar in Frankfurt gelandet sind, sind die beiden nach Aachen ins Marienhospital weitergereist und wurden noch am selben Tag dort aufgenommen. „Am Montag begannen dann die Untersuchungen. Allen voran ein CT. Daniel hatte das schon einmal in Kamerun über sich ergehen lassen müssen, hatte dies aber erstaunlich gut gemeistert“, so Jürgen Reiter.
Die zweiten Bilder zeigten vor allem, dass sich Daniels Luftröhre mittlerweile noch weiter verengt hat. So wie sich der Tumor nach außen ausdehnt, dehnt er sich auch nach innen aus und verdrängt dabei die Luftröhre.
Infolgedessen musste der Verlauf der Therapie geändert werden. Daniel bekomme nun erst eine Chemotherapie, damit sich der Tumor zurückbildet. „Daniels Tumor ist ein Neuroblastom und gehört zu einer Tumorart, die man grundsätzlich sehr gut behandeln kann. In Daniels Fall stellt die Größe des Tumors die allergrößte Herausforderung dar. Die Ärzte, so Reiter, hätten einen Tumor dieser Größe noch nicht behandelt, denn hierzulande werde ein solcher Tumor weit früher operiert und behandelt.
Das Marienhospital in Aachen konnte diesen Behandlungsschritt nicht durchführen und die Herausforderung bestand fortan darin, schnellstmöglich eine Kinderklinik mit einer onkologischen Abteilung zu finden die Daniel freiwillig aufnimmt und behandelt.
„Nach zwei Tagen und ungefähr zehn Ablehnungen hat sich die Uniklinik Tübingen bereiterklärt, Daniel sofort aufzunehmen und zu behandeln.“ Daniels Behandlung werde nun durch die Tatsache, dass er eine so ausführliche chemotherapeutische Behandlung bekommt, um ein Vielfaches teurer als ursprünglich angenommen. „Mittlerweile gehen wir von 250.000 Euro aus.“, so Jürgen Reiter.
„Als Selbstzahler war das die größte Sorge der von uns angefragten Kliniken, wie wir als Verein das stemmen wollten.“ Teilweise wäre Daniel nur unter der Bedingung aufgenommen worden, dass vorab Anzahlungen zwischen 50.000 und 100.000 Euro geleistet worden wären.
„Um so glücklicher sind wir, dass wir in Tübingen aufgenommen worden sind. Auch hier sind wir Selbstzahler, aber die Konditionen sind nicht so streng wie anderswo. Vor allem ist Tübingen für das Krankheitsbild von Daniel eine der besten Adressen in Deutschland.“
Sie seien sehr warmherzig und kompetent empfangen worden, berichten Houma Kustermann und Jürgen Reiter. Daniel bekam schon nach 24 Stunden seine erste Chemo, die er bisher ganz gut verkraftet hat. „Nach Aussagen der Ärzte wird es ein sehr harter Kampf für Daniel, wir hoffen sehr, dass er ihn durchsteht.“
Mehr über Daniel und die Arbeit des Vereins Hamami, den Houma Kustermann ins Leben gerufen hat, findet man hier:
https://hamami.org
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