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Daniel aus Kamerun: Tumor schon um die Hälfte kleiner geworden

Ein Besuch in Rottweil und täglich neue Faszination

Der kleine Daniel aus Kamerun ist jeden Tag auf´s Neue fasziniert. Kürzlich besuchte er mit seinem Vater Salomon Rottweil, wo ein Fernsehteam eine Reportage über ihn drehte. Und über Houma Kustermann, die Zahnärztin, die ihn mit ihrem Team von Hamami e.V. nach Deutschland brachte, damit sein riesiger Tumor behandelt werden kann. In seiner Heimat Kamerun wäre das nicht möglich gewesen, er wäre daran erstickt.

Die Behandlung in Tübingen hat bereits gute Früchte getragen, durch die Chemotherapie ist der Tumor um die Hälfte kleiner geworden, er kann wieder frei atmen. Und nun Rottweil, ein weiteres Abenteuer. Schon der Flug nach Deutschland, die Klinik in Tübingen waren für den Fünfjährigen komplettes Neuland. Zuhause lebt er mit seiner Familie in einer Lehmhütte ohne Wasser und Strom, der Vater verdient als Taxifahrer gerade genug, um die Familie zu ernähren. Nun lag sein Krankenzimmer im vierten Stock, und Daniel konnte es kaum fassen – so hohe Gebäude kannte er bislang nicht. Und natürlich all die medizinischen Geräte…

Dann ging es nach Rottweil, schon von weitem sah er den Testturm. In Houma Kustermanns Praxis in der Rottweiler Marxstraße konnte er sich kaum vom Fenster lösen: Der Blick auf den Testturm auch hier und dazu das Münster, der Hochturm, Daniel war fasziniert.

Seine Spielsachen hat sein Vater für ihn mitgebracht, das Feuerwehrauto, den Krankenwagen, den Autotransporter. Von ihnen möchte er sich nicht trennen. Und bei aller Faszination für die Türme ist er doch ein fünf Jahre alter Bub, der neben den Autos begeistert dabei ist, wenn er mit Houma Kustermanns Söhnen im Hausgang Fußball spielen darf. Das darf er nämlich heute, ein erster Tag seit langem, an dem er fast ohne Schläuche ist.

Schließlich stellt Houma Kustermann mit dem Laptop die Verbindung nach Kamerun her, wo die Helfer von Hamami derzeit das Haus der Familie neu aufbauen. Das ist nach mehreren Regenzeiten hinüber, und weil Papa Salomon derzeit mit Daniel in Deutschland ist, kann er weder mithelfen noch Geld verdienen. Daher hilft der Verein, und das neue Haus wird auf jeden Fall stabiler als das alte, denn statt Lehm als Mörtel verwenden die Helfer Zement. Ein Fortschritt, Salomon kommt kaum aus dem Staunen heraus und dankt, dankt, dankt. Für Daniel noch schöner ist es, Mutter und Geschwister zu sehen, ihnen zu zeigen, wie klein der Tumor schon geworden ist.

Am Abend fahren Houma und ihr Partner Jürgen Reiter die beiden wieder zurück nach Tübingen. Dort hat sich inzwischen die Kinder- und Jugendhospizhilfe Boje der beiden angenommen, die Helfer gehen zweimal die Woche mit Salomon spazieren, damit er mal aus der Klinik herauskommt. Um Daniel kümmert sich eine Gruppe Medizinstudenten, die mit ihm ins Spielzimmer gehen. Einige Worte Deutsch kann er schon, wie „Guten Morgen“ und „Danke, alles gut!“ Ansonsten spricht er ein wenig Französisch, für den Rest helfen Hände und Füße. Houma Kustermann und Jürgen Reiter wechseln sich ab, jeden Tag ist einer der beiden bei Daniel. Und wenn er wieder neu in eine Chemo startet, kocht die Zahnärztin Speisen aus der gemeinsamen Heimat Kamerun. Denn dann verträgt er nichts anderes. Wenn es ihm besser geht, liebt er das, was in der Klinik serviert wird.

Mit der Operation könnte es nun bald was werden, noch allerdings muss der Tumor weiter schrumpfen. Voraussichtlich Ende April bis Anfang Mai ist es dann soweit. Allerdings ist offen, ob die Operation in Tübingen gemacht werden kann oder ob Daniel dafür nach Aachen muss. Dort hat sich ein Arzt bereit erklärt, die Operation umsonst zu machen. Die eigentlich 55.000 Euro kostet. Das wird dann für Houma Kustermann und Jürgen Reiter eineweitere  Herausforderung, dann würden sie im wöchentlichen Wechsel in Aachen bei Daniel sein. Eine Herausforderung auch für die Kollegen in der Praxis in der Marxstraße. Aber man wird sehen, ist optimistisch. Auch weil die Spendenbereitschaft so unglaublich groß ist.

300.000 Euro sind inzwischen zusammengekommen, Houma Kustermann und Jürgen Reiter sind überwältigt davon. „2800 Leute haben uns geholfen“, große Spenden, aber auch ganz kleine, „das ist einfach unglaublich! Ich hätte nie gedacht, dass wir das schaffen.“ Doch da kommt noch mehr auf sie zu, Daniel braucht nach der OP eine Bestrahlung, um auszuschließen, dass noch Krebszellen in seinem Körper geblieben sind, und die kommt auf etwa 400.000 Euro. Der Weg ist also noch weit.

Spenden kann man hier oder über die Homepage von Hamami.
Hamami e.V.
IBAN: DE86 6425 0040 0009 1056 76
Kreissparkasse Rottweil
Stichwort „Daniel“, 
Homepage: hamami.org

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