Bürgermedaille 2024 der Stadt Rottweil an Gabriele "Gabi" Hils

Auszeichnung für über 13-jährige Elternbeiratsarbeit

Im Rahmen des Bürgerempfangs der Stadt Rottweil wurden drei Personen für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. 
"Unser Gemeinwesen lebt von aktiver Beteiligung, von ehrenamtlich engagierten Menschen. Sie sind ein Eckpfeiler unserer Demokratie und entscheidend für eine funktionierende Gesellschaft. Zukunft braucht Macher.", so Dr. Chrsitian Ruf, Oberbürgermeister der Stadt Rottweil zu Beginn seiner Neujahrsansprache. 
Ohne den ehrenamtlichen Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger würde es viele Leistungen und Angebote in unserer Stadt nicht geben. Er denke dabei an das rege Vereinsleben, an das facettenreiches kulturelles Angebot, an das vielfältige soziale Engagement, an die Blaulichtorganisationen und vieles mehr.

Im Bild von links nach rechts: Landtagsabgeordneter Stefan Teufel (CDU), Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss (CDU), Gabi Hils mit ihrer Unterschrift im Goldenen Buch der Stadt Rottweil, Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf und Landtagsabgeordneter Daniel Karrais (FDP).
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"Doch mit Worten allein ist es nicht getan – es braucht Menschen, die sich aktiv einbringen und dafür Zeit und vielfach auch Geld aufwenden. Menschen, für die Nächstenliebe eine Herzensangelegenheit ist. Die für ein Projekt, für einen Verein oder für eine Initiative brennen. Diesen selbstlosen Einsatz für die Allgemeinheit würdigt die Stadt Rottweil alljährlich mit der Verleihung der Bürgermedaille an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für unser Gemeinwesen, für ihre Mitmenschen, verdient gemacht haben. Ohne Bürgerinnen und Bürger, die Ämter und Aufgaben im Interesse der Allgemeinheit übernehmen, ist kein Staat zu machen.", führt OB Ruf weiter fort.

Es sei ihm eine besondere Freude und eine große Ehre, beim heutigen Bürgerempfang drei herausragenden Persönlichkeiten aus unserer Mitte die Bürgermedaille der Stadt Rottweil zu verleihen. Eine der mit der Bürgermedaille ausgezeichneten  ist Frau Gabriele „Gabi“ Hils (*1966) für über 13-jährige Elternbeiratsarbeit.

Hier die Würdigung im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Hils, 
mit der Einschulung Ihres Sohnes Denis im Jahre 2008 an der Konrad-Witz-Schule in Rottweil übernahmen Sie das Amt der Elternvertreterin in der Klasse und wurden gleichzeitig zur stellvertretenden Elternbeiratsvorsitzenden der Schule gewählt. 

Gestärkt mit dem Vertrauen der Eltern begegneten Sie als Gesprächspartner Herrn Schulleiter Willy Schmidt und seitens der Stadtverwaltung Herrn Bernd Pfaff und Bürgermeister Werner Guhl. Diese Herren haben Sie, nach Ihren eigenen Worten, mit großer Wertschätzung und der Möglichkeit zur Mitbestimmung empfangen, sodass Ihnen Ihre Tätigkeit sehr leichtfiel. 

Elternbeiratsarbeit ist, das wissen wir, viel mehr als Kuchenbacken und Schulfeste organisieren. Bei den regelmäßigen Sitzungen geht es um alltägliche Fragen für die Schulgemeinschaft ebenso wie um zukunftsweisende Entscheidungen. Zum Tagesgeschäft gehören, dass das Essen und die Betreuung immer etwas günstiger und besser sein könnten oder dass die Busverbindungen ausbaufähig sind. 

Mit weitreichenden Entscheidungen möchte ich beispielsweise die Errichtung einer Gemeinschaftsschule in Rottweil nennen. Ein Prozess, der Jahre in Anspruch genommen hat und nur durch eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat möglich war. 

Bereits drei Jahre nach Ihrer Wahl zur Elternvertreterin übernahmen Sie 2011 das Amt als Vorsitzende des Gesamtelternbeirates der Rottweiler Schulen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Rottweil gerne den Titel „Schulstadt“ trägt und mit 24 

seiner vielfältigen Schullandschaft auch für die umliegenden Gemeinden große Bedeutung hat. Das heißt auch, dass die Zahl „Ihrer Schäfchen“ deutlich angewachsen ist. 

Im Frühjahr 2014 haben Sie dann sozusagen den nächsten Schritt auf der ehrenamtlichen Karriereleiter gemacht als Mitglied des Landeselternbeirats für den Regierungsbezirk Freiburg und später dann als Abgeordnete im Landeselternbeirat für ganz Baden-Württemberg. 

Mit zunehmendem Alter Ihrer drei Söhne haben Sie in Ihrer Funktion auch die Bildungseinrichtungen gewechselt. Was mit der Konrad-Witz-Schule begann, endete an der Erich-Hauser-Gewerbeschule in Rottweil. Ihre Jungs sind mittlerweile 27, 23 und 18 Jahre alt. 

Liebe Frau Hils, 
die größte Herausforderung in all den Jahren war Corona. Wir erinnern uns, dass Verordnungen des Landes vom Freitagnachmittag am folgenden Montag umgesetzt werden sollten. Die Meinungen in der Bevölkerung hätten unterschiedlicher nicht sein können. Kein Wunder also, dass Ihr Telefon zuhause nicht mehr stillstand. Anrufe von Eltern, die die sofortige Schließung der Schule forderten, bis hin zu „die Schulen müssen offenbleiben“ und „wer betreut mein Kind, wenn ich arbeiten muss“. Sie mussten, in Abstimmung mit Schulleitungen und der Stadt, Lösungen finden für Fernunterricht, Maskenpflicht, Coronatests, Abiturprüfungen und vieles mehr. All das zu organisieren hat Ihnen öfter den Schlaf geraubt – auch, um nachts noch schnell eine wichtige E-Mail zu schreiben. 

Nicht nur, aber vielleicht besonders in diesen Tagen ist es für den Schulträger wichtig, einen verlässlichen Gesprächspartner zu haben. Einen Gesprächspartner, der seine Haltung einbringt, eine gefundene Lösung – vielleicht auch einen Kompromiss – dann aber auch gemeinsam nach außen vertritt. Hier konnten wir uns, hier konnte ich mich immer auf Sie verlassen. 

Kinder sind unsere Zukunft – diesen Satz haben Sie verinnerlicht und stets nach außen vertreten. Sie haben sich dafür eingesetzt, dass die Anliegen der jungen Menschen und deren Eltern bei den Entscheidungsträgern in Stadt und Land Gehör finden. Sie haben aber auch das große finanzielle Engagement der Stadt Rottweil 25  und des Landes für das Schulwesen gesehen. Deshalb war es Ihnen wichtig, dies transparent zu machen, den Eltern zu vermitteln. 

Ich möchte jetzt keine Zahlen aus dem Haushaltsplan zur Finanzierung der Schulen vorlesen. Viel wichtiger sind heute Abend einige Zahlen zu Ihrem Engagement, liebe Frau Hils: 
In den 13 Jahren ihres ehrenamtlichen Engagements als Elternvertreterin waren Sie zuständig für: 

  • 6 Grundschulen 
  • 1 Gemeinschaftsschule 
  • 2 Realschulen 
  • 3 allgemeinbildende Gymnasien 
  • die beruflichen Gymnasien mit jeweils den Berufsfachschulen 
  • 2 Förder- bzw. Sonderschulen 

Ausgehend davon sind das nicht nur hunderte, sondern tausende von Schülerinnen und Schülern, so dass sich ansatzweise ermessen lässt, wieviel Arbeit und Zeit Sie für dieses Ehrenamt aufgewendet haben. Hierin ist Ihr Einsatz auf Landesebene noch gar nicht mitgezählt. 

Sehr geehrte Frau Hils, 
ich danke Ihnen im Namen der Stadt Rottweil und des Gemeinderates für Ihr großes Engagement in unserer Stadt