Das Signum Quartett, das Modulor Quartet und das Chaos String Quartet beschäftigen sich an diesem besonderen Konzertabend mit Erinnerungen - an verlorene Menschen, an düstere Zeiten wie die Apartheid in Südafrika -, aber auch mit Dankbarkeit über gelebte Leben. Die Bandbreite der Werke reicht von Mozart über Anton Arensky bis zur zeitgenössischen finnischen Komponistin Kaija Saariaho. Aufregende neue Klänge sind bei den südafrikanischen Kompositionen zur Erinnerung an 30 Jahre Ende der Apartheid in Südafrika zu erwarten.
Den Anfang macht das Streichquartett „Terra Memoria“ der im letzten Jahr verstorbenen Komponistin Kaija Saariaho. Gewidmet jenen, die uns verlassen haben, “for those departed“, arbeitet das Werk musikalisch mit der Unabänderlichkeit gelebter Leben und den sich ändernden Erinnerungen der Hinterbliebenen. Gespielt wird das Stück vom jungen Schweizer Modulor Quartet, das sich neben dem klassischen Repertoire auch der zeitgenössischen Musik und interdisziplinären Projekten mit Tanz und Architektur widmet.
Es folgt eines der berühmtesten Werke für Quartett überhaupt: das Streichquartett B-Dur, KV 589 von Wolfgang Amadeus Mozart, auch als sogenanntes „Preußisches Quartett“ Nr. 2 bekannt. Ursprünglich ein Auftrag von König Friedrich Wilhelm II., der selbst Cello spielte, barg der Auftrag für Mozart die Chance, den Quartettsatz neu zu überdenken. Man darf gespannt sein, wie das junge Chaos String Quartet, das als risikofreudige, multinationale Stimme auf den Kammermusikbühnen der Welt präsent ist, dieses Quartett interpretiert.
„Bridge the chasms that divide“ - Überbrücke die trennende Kluft – unter diesem Motto hat das Signum Quartett des Intendanten Florian Donderer Auftragskompositionen an etliche südafrikanischen Komponistinnen und Komponisten vergeben. 30 Jahre nach dem Ende der Apartheid, in Erinnerung an düstere Zeiten, hat das Ensemble einige der originellsten und kraftvollsten Stimmen Südafrikas eingeladen, musikalisch über ihre eigenen Erfahrungen und Reisen vor und nach 1994 zu reflektieren. Drei Stücke stellt das Signum Quartett in Rottweil vor, von Neo Muyanga, Thandi Ntuli sowie eine gemeinsame Komposition von Dizu Plaatjies und Matthijs van Dijk.
Erinnerungen, diesmal an einen verstorbenen Komponisten, prägen auch das letzte Werk des Abends. Kurz nach Tschaikowskys überraschendem Tod im November 1893 schrieb Anton Arensky sein Streichquartett a-Moll in Erinnerung an sein großes Vorbild. Dieses Werk ist als instrumentales Requiem deshalb besonders bewegend, weil der junge Komponist hier Trauergesänge der russisch-orthodoxen Kirche in die Kammermusik übertragen hat. Um die typischen, dunklen Männerstimmen der russisch-orthodoxen Kirche nachzuahmen, wählte Arensky überdies eine Besetzung, die vom klassischen Streichquartett charakteristisch abweicht: Statt zwei Geigen in der Höhe mit Bratsche und Cello besetzte er zwei Celli in der Tiefe mit einer Geige und Bratsche. Gespielt wird dieses Stück am heutigen Abend von Ensemblemitgliedern des Modulor und des Chaos String Quartets.
Das Konzert beginnt am 12. Juni um 20 Uhr im Jugendstilsaal des Rottenmünsters.
Tickets zu 29 Euro (Abendkasse 31 Euro) gibt es bei der Tourist Information Rottweil (Ticket-Hotline 0741/494-280) sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Auch im Internet sind Karten erhältlich unter
www.trio-k.de.
Schüler, Studenten, Auszubildende, FSJ und BuFDi erhalten 50% Ermäßigung.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre haben wie immer freien Eintritt, benötigen aber eine Einlasskarte, die bei den Vorverkaufsstellen ebenfalls zu haben ist.
Weitere Konzerte sind am 13., 15. und 16. Juni.
Alle Infos und den Flyer zum Download gibt es unter www.sommersprossen-rottweil.de.
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