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Nadine Souli: Deutsche Redewendungen in starken Farben und tiefer Symbolik

Ausstellung noch bis 20. Oktober im ehemaligen Hasen zu sehen

Woher kommt eigentlich "Das Blaue vom Himmel erzählen"? Oder "Einen grünen Daumen haben"? Oder "Eine goldene Nase verdienen"? Nadine Souli hat sich mit deutschen Redewendungen auseinandergesetzt und ihre Gedanken und Ideen dazu in Bildern gemalt, die derzeit im ehemaligen Gasthaus Hasen, dem interkulturellen Zentrum in der Unteren Hauptstraße zu sehen sind.

Foto copyright Moni Marcel

Nadine Souli ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, ihre Eltern allerdings sind aus dem Libanon geflohen. Und so ist sie mit der arabischen Kultur, der arabischen Sprache aufgewachsen, einer blumigen Sprache, die auch viele Redewendungen kennt. Aber irgendwann wurde Nadine klar, dass sie selbst die deutschen Redewendungen garnicht benutzt. Und so begann sie damit, sie bildlich darzustellen und ihre eigenen Gedanken einfließen zu lassen.

So findet man hier die Frau, die noch am Tisch sitzt, unter diesem liegt der Mann, den sie dahin getrunken hat. Ja, die 29-Jährige lässt sich auch von der Rottweiler Fasnet inspirieren. Und von ihrer eigenen blühenden Phantasie: "Ich muss einfach malen, das war schon immer so!", erzählt die ehemalige Waldorfschülerin. Inspiration bekommt sie auch bei ihrer Arbeit mit hör- und sehgeschädigten Menschen, die Dinge so anders wahrnehmen als diejenigen, die alle ihre Sinne beieinander haben. Und vielleicht gerade deshalb ebenfalls eine blühende Phantasie haben. In ihren Bildern versteckt Nadine Souli viele Symbole, man sollte sich also Zeit nehmen, sie zu betrachten. So findet man die Zeder, die die Heimat ihrer Eltern symbolisiert, den Libanon. Die aber genausogut eine Tanne im Schwarzwald sein könnte.

Man findet einen zum Boot gefalteten Euroschein, ein Symbol der Freiheit und der untauglichen Boote, mit denen so viele versuchen, das Mittelmeer zu überqueren in der Hoffnung auf ein freies Leben in Europa. Man findet Muster und Ornamente, die zur arabischen Kultur gehören, Teppiche ihres Lebens. Und auch eine Nervensäge: Ihr Mann Simon, von Beruf Schreiner, sitzt auf einer Säge. "Aber nicht er ist die Nervensäge, sondern die Katze darunter!", erzählt Nadine Souli lachend. 

Info: Die Ausstellung im Rahmen der Interkulturellen Wochen ist noch bis 20. Oktober im ehemaligen Hasen zu sehen.

Foto copyright Moni Marcel

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