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Stadtschreiber verlässt Rottweil – auf Zeit

Valentin Moritz verabschiedet sich nach Corona-bedingt speziellem Stadtschreiber-Aufenthalt
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Valentin Moritz wird den Rottweilern hinterhertrauern

In Zeiten der Pandemie verlief das Stadtschreiber-Stipendium von Valentin Moritz Corona-bedingt anders als sonst üblich. Viele Veranstaltungen konnten nicht stattfinden, so auch die traditionelle Verabschiedung im Dezember. Die Vergabe eines Literaturstipendiums des Landes Baden-Württemberg und das Versprechen, dass seine ausgefallene Lesung vom November im Juli in Rottweil nachgeholt werden soll, versüßen ihm immerhin den Abschied.

Valentin Moritz absolvierte einen ganz speziellen Aufenthalt in Rottweil. Die drei Monate der Stadtschreiberzeit, normalerweise gefüllt mit verschiedensten Veranstaltungen, waren unter den gegebenen Umständen von vornherein sehr vorsichtig geplant worden. Immerhin die Begrüßung des Stadtschreibers und eine Lesung im Rundbau des Salinenmuseums konnten stattfinden, natürlich unter Einhaltung der Coronaregeln, aber so waren doch immerhin zwei Live-Erlebnisse möglich. Da die im November geplante Lesung aus seinem 2020 erschienenen Debüt „KEIN HELD“ abgesagt werden musste, wurden als Ersatz Videos aufgezeichnet, die auf der städtischen Homepage und dem YouTube-Kanal der Stadt Rottweil abrufbar sind. Außerdem konnte unter Einhaltung der Regeln die offene Jugendschreibwerkstatt angeboten werden, die wie schon seit Jahren großzügig von der Volksbank Rottweil unterstützt wird. Die dort entstandenen Texte, die die Teilnehmenden normalerweise bei der Verabschiedung persönlich präsentieren, werden dieses Jahr freundlicherweise vom Schwarzwälder Boten abgedruckt. „Ich habe mich in Rottweil wohl gefühlt, vor allem, weil man mich im Konvikt so gut versorgt hat. So mancher Schüler, so manche Schülerin ist mir ans Herz gewachsen“, sagt Valentin Moritz. Dass das Konvikt auch in Zeiten der Pandemie Unterbringung und Verpflegung ermöglicht hat, dafür sind er und das städtische Kulturamt sehr dankbar. „Möglich, dass ich so zufrieden bin wie lange nicht“, sagt Moritz in einem Interview zu seiner Stadtschreiberzeit und ergänzt: „Für mich war die Trubellosigkeit im Großen und Ganzen gar nicht so schlecht: So konnte ich mich nicht vorm Schreiben drücken, was leider im Alltag viel zu schnell passiert. Hier nicht! Deshalb war Rottweil für mich eine ausnahmslos produktive Zeit. In vieler Hinsicht.“
 
Einige Geschenke als Erinnerungen an die Rottweiler Zeit begleiten Valentin Moritz nach Berlin und die Aussicht, wiederzukommen: Die im November ausgefallene Lesung soll am 27. Juli 2021 nachgeholt werden. Ermöglicht wird das durch eine Förderung der Crespo Foundation für Debütautoreninnen und -autoren im Rahmen der Kampagne #zweiterfruehling des Netzwerks der Literaturhäuser. Damit soll im Jahr 2020 erschienenen Büchern im nächsten Jahr nochmal eine zweite Chance gegeben werden. Eine weitere Tatsache versüßt Valentin Moritz den Abschied: aktuell wurde bekanntgegeben, dass er eines der diesjährigen Literaturstipendien des Landes Baden-Württemberg erhält. Er überzeugte die Jury mit seinem Werk „Kein Held“, das eine Einladung sei, über Verantwortung im Alltag, Helden und Heimat neu nachzudenken. Mit der Auszeichnung ist neben einer finanziellen Zuwendung eine gemeinsame Lesereise in Baden-Württemberg verbunden.

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