Auszubildende der Holzmanufaktur präsentieren Ergebnisse des LOK-Projektes / Möbelstücke ziehen die Blicke auf sich
Ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Kooperationen zwischen Schule und Betrieb, ist auch heuer wieder das Ergebnis des diesjährigen LOK-Projektes. Angehende Schreiner der Holzmanufaktur haben dieser Tage ihre Arbeiten präsentiert.
Rottweil. Zu zeigen, was das Handwerk kann, ist die eine Seite. Den Auszubildenden aber die Möglichkeit zu geben, selbst auszuprobieren und zu entdecken, welches Potenzial ihr Beruf hat, dürfte wohl ein weiteres Erfolgsmodell sein. Die Möbelstücke, die die angehenden Schreiner der Holzmanufaktur – allesamt im zweiten Lehrjahr – dieser Tage präsentierten, lassen staunen. Sie sind das Ergebnis des LOK-Projektes der Beruflichen Schulen auf dem Sulgen, das von Fachlehrer Uli Ginter unterstützt wird. LOK steht für Lernkooperation zwischen Betrieben und der Holzabteilung der Schule, zwischen Ausbildern und Lehrern sowie den Schreiner- und Holzmechaniker-Auszubildenden.
Unter Vorgaben spezifischer Kriterien galt es Möbelstücke zu entwerfen, zu planen und schließlich zu fertigen. »Es ist wirklich cool, dass es hier bei der Holzmanufaktur die Möglichkeit gibt, so etwas machen zu dürfen«, betont Alissa Hartung, die ihr Möbel als erste präsentierte und gleich auch zugab, dass man bei solch einem ganz eigenen Projekt eine ganze Menge lernen könne. Sie hatte sich lange überlegt, welches Möbel sie brauchen könnte, wenn sie daheim mal auszieht. Eine Garderobe sollte es sein, bestehend aus Bank und Schubladenkubus. Die Schubladen hat sie hübsch mit Korbgeflecht versehen. »Ich habe mein FSJ in der Korbmacherei in Heiligenbronn absolviert, deswegen wollte ich das Geflecht mit einarbeiten«, beschreibt sie und schnell wird klar, dass nicht nur das fachliche Können zählt, sondern auch die Liebe zum Detail eine große Rolle spielt.
Begleitet wurden die vier Auszubildenden in ihren Projekten von Ausbildungsmeister Johannes Witschard-Vogel, der mit den Ergebnissen seiner Azubis mehr als zufrieden ist. Auch Günther Seitz, Geschäftsführer der Holzmanufaktur, spricht den Auszubildenden Lob und Anerkennung aus: »Die Lehrlinge haben nicht nur hunderte Arbeitsstunden in ihr Projekt investiert, sondern auch eine Menge Herzblut hineingesteckt. Und das ist etwas ganz besonderes«.
Michael Fuchsloch beeindruckte mit seinem vierteiligen Tisch. »Die Vorgabe mit den Korpussen fand ich nicht so praktisch, deswegen habe ich sie diagonal zerteilt und vier Module geschaffen«, erklärt er. So wird der Tisch vielfältig einsetzbar und kann gestapelt auch schnell zum Regal werden.
Eine Badeinheit für sein geplantes Tiny-Haus hat Jens Metzger gebaut. Hier beeindruckt vor allem die aufwendige Gestaltung der beiden Schiebetüren des kleinen Schränkchens, mit horizontal und vertikal angeordneten Stäben, die bei geöffneter Tür ein Karomuster ergeben.
Jakob Cazzarella hat einen Schreibtisch aus einer Holz-Stahl-Kombination gebaut, dazu ein Sitzmöbel, das aber auch als Beistelltisch eingesetzt werden kann. Holz und Stahl miteinander zu verzinken sei hierbei die Herausforderung gewesen, beschreibt er. Das Ergebnis beeindruckt.
Im Zeitungsbericht Schwarzwälder Bote von Stefanie Siegmeier am 22.07.2020