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Promotion

Nudeln aus Trossingen als Lebenshilfe

Seit 12 Jahren in der Hochbrücktorstraße

Seit zwölf Jahren gibt es den kleinen Laden vom Trossinger Nudelhaus in der Rottweiler Hochbrücktorstraße. Die frischen Nudeln und Soßen, das Gebäck sind beliebt, "gerade an Markttagen ist hier richtig viel los," erzählt Jutta Mauch.

Im Nudelhaus arbeiten Menschen, die auf dem normalien Arbeitsmarkt keine Chance hätten. Im Laden in Rottweil werden die Produkte verkauft. Von links: Vereinsvorsitzende Dr. Ingrid Dapp mit Jutta und Susanne Mauch.
Foto copyright Moni Marcel

Dass viele der  Produkte in Trossingen hergestellt werden, wissen jedoch die wenigsten der Kunden. Denn das Nudelhaus ist ein Teil des Lebenshauses, das 1985 von zwei befreundeten Arztfamilien gegründet wurde, die Menschen in Not eine Heimat und Hilfe bieten wollten. Aus einem ehemaligen Fabrikgebäude entstand das Lebenshaus, mit Platz für Menschen, die psychische Probleme hatten, aus dem Gefängnis entlassen wurden oder aus anderen Gründen ins Abseits geraten waren. "Nach einiger Zeit wurde klar, dass diese Menschen auch eine Beschäftigung brauchten. Und weil die Hausmutter Italienerin war, begannen sie 1991 mit zwei Nudelmaschinen Pasta herzustellen", erzählt Dr. Ingrid Dapp, Vorsitzende vom Lebenshaus.

In den gut 30 Jahren haben hier rund 150 Gäste eine Heimat auf Zeit gefunden. Sie kamen aus schwierigen Familien, aus dem Entzug oder aus zerbrochenen Beziehungen. Viele konnten hier einen Weg in ein selbstständiges Leben finden.  Aus den zwei Nudelmaschinen wurde eine moderne Produktionsstätte, die seit Mai im aufwändig sanierten ehemaligen Trossinger Güterbahnhof untergebracht ist.

Und hier wird Pasta aller Art produziert, 40 verschiedene Sorten, mit und ohne Ei, aus Emmer oder Dinkel, es gibt Fußball- oder Weihnachtsnudeln, Soßen, Gebäck und von Hand abgefüllte Gewürze. Zudem hat das Nudelhaus auch Öle, Essig, Weine und viele  Geschenkartikel im Angebot, die man zukauft. Und nach wie vor arbeiten hier Menschen, die auf dem "normalen" ersten Arbeitsmarkt keine Chance hätten. Und die viel von Hand arbeiten, ganz nach dem Motto von Nudelhaus-Mitbegründer Willi Haller, der überzeugt war, dass neben der hoch automatisierten Massenproduktion auch eine mittelständische Wirtschaft ihren Platz haben muss, die nach anderen Gesetzmäßigkeiten funktioniert. Denn ganz bewusst reduziert man hier auf regionale Märkte statt Globalisierung und nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen und ihrer natürlichen Umwelt, auch mit Blick auf zukünftige Generationen. Heute arbeiten 28 Leute im Nudelhaus.

 

 

Im Nudelhaus arbeiten Menschen, die auf dem normalien Arbeitsmarkt keine Chance hätten. Im Laden in Rottweil werden die Produkte verkauft. Von links: Vereinsvorsitzende Dr. Ingrid Dapp mit Jutta und Susanne Mauch.
Foto copyright Moni Marcel
Nudelhaus
Hochbrücktorstraße 6
78628 Rottweil

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