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copyright Bündnis 90 Die Grüne
Das Foto blickt auf einen Teilbereich des für die LGS2028 geplanten Neckarparks und ein bißle auf die Stadt.

„Nein, früher war wirklich nicht alles besser, - manches aber schon“, meinen Rottweils Grüne. Dabei verweisen sie auf die heutige Wasserqualität des Neckars. Der Dichter Friedrich Hölderlin, sein Leben lang dem Neckar innig verbunden, konnte in seiner Neckar-Ode noch schwärmen: „Wie Leben aus dem Freudebecher, glänzte die bläuliche Silberwelle.“ Den Heutigen fällt das sichtlich schwerer: zu trübe das Wasser. Vom Baden im Neckar wird behördlich gar dingend abgeraten.

Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beklagt das. Gerade im Hinblick auf die Landesgartenschau 2028. Diese verfolgt ja das Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern den Neckar wieder näher zu bringen. Er soll sichtbarer, erreichbarer und erlebbarer werden. Die Bewerbungsbroschüre illustriert im geplanten Neckarpark unter anderem einen reizvollen Neckarstrand, an dem Menschen gesellig lagern. Und im Wasser sieht man sogar Leute plantschen. Die Grünen meinen in ihrer Pressemitteilung: „Es wäre doch herrlich, wenn sie das zur Eröffnung auch tatsächlich und sorglos tun könnten. Ohne Bedenken, eventuell belastetes Wasser zu schlucken.“ Doch das verlangt vom Neckar Badewasserqualität.

In einer Anfrage möchte die Ökopartei dieses Problem daher einmal ausleuchten. So bittet sie zu prüfen bzw. von anderen Fachbehörden prüfen zu lassen: „Wie hoch ist derzeit die Belastung der Wasserqualität des Neckars in Rottweil?“ Und weiter fragt sie: „Welche Maßnahmen wären in der Stadt und bei den Oberliegern erforderlich, um zu Beginn der Landesgartenschau 2028 den Neckar zum Baden freigeben zu können?“

Die Fraktion gibt sich dabei keinen Illusionen hin. Sie kennt die bittere Antwort der Landesregierung auf eine CDU-Anfrage aus dem Jahr 2017. In der heißt es, „dass die nach der Badegewässerverordnung erforderliche Qualität des Neckarwassers dauerhaft nicht eingehalten werden kann.“ Die untersuchten Einzelproben zeigen eine sehr hohe Belastung mit Fäkalkeimen oder Salmonellen und teilweise auch mit Viren (z. B. Noroviren).
Doch bezogen auf Rottweil möchten die Grünen nicht alle Hoffnung fahren lassen. Immerhin liegt Rottweil am Oberlauf des Neckars und hat wenig Zuflüsse. Daher ist die Überlegung nicht abwegig, dass die ökologischen und chemischen Belastungsquellen noch einigermaßen überschaubar und daher vielleicht auch noch beherrschbar sind. Z.B. über Kläranlagen mit hoher Abwasserdesinfektion. „So gesehen“, schreiben die Grünen, „wäre es ein echtes Highlight für Natur- und Menschenschutz, wenn der Neckar zu Beginn der Landesgartenschau wieder mit einer Wasserqualität aufwarten könnte, die der Badewasserverordnung entspricht.“ Und etwas Nostalgie schwingt in ihrer Anfrage mit, wenn sie abschließend darauf hinweisen, dass ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger „sich wehmütig noch an die Zeiten erinnern, in denen sie im einstigen Rottweiler Neckarbad noch das Schwimmen erlernten.“

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, Kreisverband Rottweil
Imbrand 35
78730 Lauterbach

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