Heide Streitbergers neuestes Projekt
Heide Streitberger ist unermüdlich im Einsatz für die Kunst. Am Samstag hat sie ihren neuen Skulpturengarten hinter ihrer Galerie im Altbau eröffnet, ganz klassisch mit dem Schnitt durch das Flatterband. Dahinter verbarg und verbirgt sich ein wahres Idyll, ein großer Garten, eingerahmt von hohen Tannen, die an dem heißen Tag willkommenen Schatten spendeten.
Die Werke der derzeit fünf Künstler haben hier wunderbar Platz gefunden, und zwei haben ihre Werke selbst vorgestellt. Jörg Bach hat sich von französischen Höhlen inspirieren lassen, von Negativ- und Positivformen, und daraus ein geschlungenes Edelstahlobjekt geschaffen und erstmals geschwärzt. „Ich bin gespannt, wie es sich verändert!“ Von Elke Roth findet man zwei weibliche Torsi, eine aus Ton und eine aus Flussstein, von Zeljiko Rusic, der seinen Werken keine Namen gibt, eine aus rostigen Stahlbändern geschweißte Kugel, auf der eine Figur sitzt, interpretierbar ganz wie man möchte. Eine Erdkugel vielleicht? Man darf hier gerne kreativ sein. Walter Zepf zeigte seine drei Werke aus Draht gerne selbst, zunächst die „Knotenkokonkolonie“, die man gerne auch anschubsen darf, das hält sie aus. Kokons, erklärte der Künstler, können auch Tiere herstellen. Knoten hingegen nicht.
Die Kolonie ist, so Zepf, ein Wildwuchs, gewickelt aus einem einzigen Stück Draht. Daneben das „Paar“ aus gepresstem Draht, auch hier jeweils nur ein Stück, so symbolisiert es das Leben, das eben auch nur einen Anfang und ein Ende hat. Zepf hat zudem sieben Tafeln aus Drahtgitter aufgestellt, die dem davor träumenden Betrachter Geschichten erzählen. Je nach Durchblick eine andere, daher heißen sie auch „7 Tage - 7 (Ge)schichten“. „Und wenn Sie nichts sehen, dann träumen Sie eben die Geschichte vom Nichts.“ Eine Geschichte hat auch der „Pointer“ von Rüdiger Seidt, er symbolisiert nämlich allerlei, eine Schnittmenge ebenso wie den Wegweiser von Google Maps, die Unendlichkeit der Acht, eine Ellipse – je nach Blickwinkel eben.
Die Skulpturen sind alle käuflich, möglicherweise ist der Park also nach dem 10. November – so lange dauert die Ausstellung – wieder leer. Was danach damit passiert, da legt sich die Mäzenin noch nicht fest. Man darf sich also überraschen lassen. Fest steht, dass anlässlich des 10. Geburtstags der Galerie am 5. Oktober um 17 Uhr eine weitere Ausstellung mit 19 Künstlern in der Galerie im Altbau eröffnet werden wird.
