Jugendliche sollen sich sicher im Internet bewegen. Insbesondere, weil der Klau von Passwörtern oder das Fälschen von Fotos mittlerweile auch die Jüngsten treffen kann. Um die digitale Kompetenz dieser jungen Zielgruppe zu stärken, setzten die regionalen Kreismedienzentren ihre Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg fort. In einer hybriden Schulstunde gaben sie jüngst 2.100 Jugendlichen Tipps und Tricks an die Hand, um sich gegen Cyber-Attacken und Datenklau zu rüsten. Unter dem Titel „Hacker, Helden und Hintertüren“ demonstrierten drei Cyber-Profis das konkrete Vorgehen von Kriminellen.
„Diese Kooperation von Wirtschaft und Schule ist landesweit einzigartig“, bedankte sich Klaus Schmid bei den Anwesenden und digital zugeschalteten. Als Mitglied der IHK-Vollversammlung und als Vorsitzender des IHK-Arbeitskreises IT-Wirtschaft bekräftigte er den Schulterschluss zum Stärken der digitalen Kompetenz. Schmid: „Das Wissen aus der Praxis soll in die Klassenzimmer kommen, es soll spannend und nah an der Lebenswelt der Jugendlichen sein.“ Dafür konnten dieses Mal der WhiteHat Hacker Immanuel Bär, der Sportpsychologe Dr. Christian Reinhardt sowie der Chief Information Security Officer des Unternehmens Bilfinger, Benjamin Bachmann, gewonnen werden.
In verschiedenen Live-Hacks zeigten die drei Referenten, wie einfach Manipulation via Telefonanruf und Angriffe auf beispielsweise Überwachungskameras oder Maschinenanlagen gelingen. Sie erläuterten auch die psychologischen Komponenten bei Täuschungsversuchen. Dabei ging es nicht nur um die Sensibilisierung im Umgang mit den sozialen Medien, sondern auch um das gegenseitige Helfen, zum Beispiel in der Familie. Auch wurden Fragen zu den beruflichen Möglichkeiten in der IT-Wirtschaft beantwortet.
Stefan Kaiser, Leiter des Kreisedienzentrum Rottweil, zeigte sich stellvertretend für die Landkreise begeistert: „Wenn über 2.000 Jugendliche an einem Tag schulübergreifend über ein Thema unterrichtet werden können, dann ist das einfach super!“ Das gemeinsame Ziel bleibe, den Schülerinnen und Schülern einen konkreten Mehrwert zu stiften, ihre Medienkompetenz zu erhöhen und Fragen aus dem Alltag auf Augenhöhe zu beantworten.
Aus Expertensicht ist sich Immanuel Bär sicher: „Der Vormittag war ein echter Leuchtturm für Baden-Württemberg! Auch für uns als Referenten gibt es wenige Kooperationen von Schule und Wirtschaft, die mehr Unterhaltung und Know-how vermitteln. Das war europaweit mit unseren knapp 100 Auftritten und Events allein 2024 nicht vergleichbar. Das setzen wir fort!“
Hintergrund
Die Kooperation der Kreismedienzentren und der IHK fand jüngst zum fünften Mal statt. Aus der bisherigen „Online-Schulstunde“ wurde nun zum ersten Mal ein hybrides Format. So konnten in der Nell-Breuning-Schule zu Rottweil insgesamt 705 Jugendliche begrüßt werden, 1.415 Schüler waren online aus den Klassenzimmern zugeschaltet. Inhaltlicher Schwerpunkt der Kooperation ist das Stärken von Jugendlichen im Umgang mit dem Internet.
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