Für die Wirtschaft stellt der Fachkräftemangel ein großes Problem dar.
Welche Faktoren sind dafür verantwortlich?
Mit welchen Maßnahmen möchten Sie dagegen steuern?
FDP - Daniel Karrais:
Der Fachkräftemangel ist ein allgemeines Problem in der jetzigen Wirtschaftslage. Der Landkreis Rottweil hat mit einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten bundesweit eine gesegnete Situation. Auf der anderen Seite wird es immer schwerer dringend benötigte Arbeitskräfte in den ländlichen Raum zu ziehen. Hierzu ist es notwendig den ändlichen Raum attraktiver zu machen. Mobilität, Internetanbindung, Mobilfunk und Freizeitangebote dürfen den größeren Städten nicht mehr so weit nachstehen, wie das heute der Fall ist. Insbesondere bei der digitalen Infrastruktur brauchen wir zügige Verbesserungen. Die jetzige Situation ist lediglich befriedigend, von einer zufriedenstellenden Glasfaserinfrastruktur in alle Gebäude sind wir noch weit entfernt. Die übrigen Faktoren sind vor allem durch bundes- und landespolitische Parameter bestimmt, die von kommunaler Seite aus kaum beeinflusst werden können.
Bündnis 90 / Die Grünen - Ingeborg Gekle-Maier:
Zwischen 2018 und 2031 wird mehr als ein Drittel der derzeitigen Erwerbstätigen aus dem Berufsleben ausscheiden. Darunter gut qualifizierte, erfahrene MitarbeiterInnen, die insbesondere in kleinen und mittleren Unternahmen im ländlichen Raum fehlen werden.
(Alternative Kommunalpolitik (AKP 1/2019; S.16 ff))
Verschärfend kommt dazu, dass der jüngere Fachkräftenachwuchs verstärkt nach Ausbildung oder Studium abwandert, in die Metropolen, ins Ausland (z.B. Schweiz), mit attraktiven Einkommens- und Lebensbedingungen.
Auf Bundesebene befürworten die Grünen deshalb ein modernes Einwanderungsgesetz, das gut ausgebildeten, ausländischen Fachkräften, die einwandern möchten, günstige Rahmenbedingungen anbietet.
gruene-bundestag.de/fachkraefte
Auf lokaler Ebene möchten wir Grünen Fachkräfte zum Hierbleiben oder Zuziehen bewegen, durch die Schaffung attraktiver Wohn-, Lebens-, Qualifizierungs- und Arbeitsbedingungen, z.B. durch
Forum für Rottweil (FFR) - Elke Reichenbach, Reiner Hils:
Das ist sein sehr komplexes Thema, in das viele Faktoren hineinspielen, die sich auf lokaler Ebene kaum steuern lassen: Geburtenschwache Jahrgänge, Binnenmigration in die Städte, eine brummende Wirtschaft, die mehr Arbeitskräfte benötigt als der Markt stellen kann – das gilt für fast alle Bereiche. Wichtig ist, die bereits vorhandenen Netzwerke in der Region (IHK, Wirtschaftsförderung SBH, Hochschulen etc.) zu nutzen und auszubauen, um die Attraktivität der Region auch über deren Grenzen hinaus bekannt zu machen. Softe Standortfaktoren spielen bei der Arbeitswahl eine große Rolle, sie gilt es konsequent zu stärken.
SPD - Arved Sassnick:
Sie sprechen mit dieser Frage ein Problem an, das durch die augenblickliche Konjunktur, durch Versäumnisse und z.T. Ungleichgewichte in Bildung/Ausbildung in der Vergangenheit und andere Faktoren, die nicht dem Einfluss der Kommunalpolitik unterliegen, bedingt ist. Fragen Sie Landes- und Bundespolitiker, keine Gemeinderäte.
Bitte beachten Sie, dass die Antworten die Meinung der jeweiligen Kandidaten widerspiegeln und vom Programm der jeweiligen Partei abweichen könnten. Die Reihenfolge der Antworten stellt keine Gewichtung dar. Die Antworten wurden ungekürzt und unverändert übernommen.
Alle zur Kommunalwahl antretenden Parteien haben unsere Fragen erhalten, doch nicht immer beantwortet.
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