Es war ein Konzert für den Frieden, aber auch eine große Freude: Der Mädchenchor gab am Sonntagabend nach zweijähriger Pause wieder ein Benefizkonzert in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg.
Von Martin Luther bis Coldplay reichte der musikalische Regenbogen, den die Sängerinnen mit beeindruckendem Können spannten. Und sichtlicher Freude, wie es Chorleiter Andreas Puttkammer betonte: "Auch den Applaus haben wir schon lange vermisst!" Ebenso das gemeinsame Singen, das in Pandemiezeiten phasenweise ganz unmöglich war, schließlich bedingt, nämlich mit Masken, was das Proben nicht einfach machte. Allerdings scheint der Chor nichts verlernt zu haben, denn der Klang in der wunderschönen Kirche war gewohnt zauberhaft.
Ein Klang, der sich zum Friedensgebet erhob: Mit Martin Luthers "Verleih uns Frieden gnädiglich", um den auch Andreas Hammerschmidts gleichnamiges Werk bittet, aber auch mit Gesängen aus Taizé wie "Ubi caritas et amor" bis zu "Fix You" von Coldplay und "Weiße Fahnen" von Silbermond drehte sich der Abend um die inständige Bitte um Frieden. Die weißen Fahnen schwenkten die Mädchen bereits in einem Video, in der Geschichte von dem kleinen Jungen, der zwar weiß, wie Leben enden, aber nicht, wie sie entstehen. Und von den Soldaten, die endlich nach Hause gehen. Der Abend zeigte auch, dass das Flehen um Frieden zu allen Zeiten ein Wunsch der Menschheit war, eben, weil es zu allen Zeiten Kriege gab. "Gib unsrem Volke und aller Obrigkeit Frieden und gut Regiment", ein frommer Wunsch von Hammerschmidt (1612-1675), der heute wie damals von Herzen kommt. Auch das "Herr, höre unser Gebet" aus dem "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy erklang eindrucksvoll, die Klage des Volkes Israel in seiner Not, zu Gott zurückgeführt vom Propheten. "Zion streckt ihre Hände aus, und da ist niemand, der sie tröstet." Trostreich wiederum das "He ain´t heavy, he´s my brother", denn hier ist jemand, der die Hand reicht und sagt: Er ist mein Bruder, seine Last ist mir nicht zu schwer.
Begleitet wurden die Mädchen gewohnt souverän von Gerlinde Puttkammer am Piano, Chorleiter Andreas Puttkammer griff ebenfalls in die Tasten, aber auch zum Cajon, und dann war da noch André Ernst mit seiner Gitarre - ein rundum und vollkommen gelungener Konzertabend.
Entsprechend war der Beifall lang, eine Zugabe unvermeidlich, und am Ende lagen über 2000 Euro in den Spendenkörbchen der Mädchen. Die gehen jetzt an die Organisation Ärzte ohne Grenzen, die sich in der Ukraine, aber auch weltweit um Kranke und Verletzte kümmert.
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