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Wird die Gemeinwohl-Ökonomie Thema für die ENRW?

Pressemitteilung

Wirtschaftliche Tätigkeit sucht immer den Erfolg. Doch bemisst dieser sich ausschließlich am maximalen Gewinn? Eine Alternative zur Dominanz des Gewinnstrebens ist das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), das den Horizont um zusätzliche Ziele erweiterte. Die Grünen-Fraktion wirft nach drei Jahren in einem Prüfantrag abermals die Frage auf, ob dieses neuartige Konzept nicht doch ein Thema für die Energieversorgung Rottweil (ENRW) wird. Zeitenwende vielleicht auch auf diesem Feld?

Die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, bei ihrer Festrede anlässlich der Auszeichnung der Holzmanufaktur Rottweil für ihre Gemeinwohl-Bilanz.
Foto copyright Frank Sucker

Gewinnstreben ist als Wirtschaftsziel allen dermaßen in Fleisch und Blut übergegangen, dass man kaum mehr fragt: Ist eine andere ökonomische Welt denn überhaupt denkbar? Ja, meinen die Anhänger der GWÖ. Diese andere Art des Wirtschaftens zeichnet sich dadurch aus, dass diese Unternehmen einem vielseitigeren Wertekompass folgen: Sie bilanzieren über die Geldströme hinaus sorgfältig auch ihre ethischen, sozialen und ökologischen Leistungen. Dabei orientieren sie sich an einer Beurteilungsmatrix, die praxisnah ständig im Fluss ist.

Auf den ersten Blick mag dieses Konzept vielleicht etwas utopisch anmuten. Doch inzwischen lassen sich über 1000 deutsche Unternehmen und Organisationen davon leiten. Ihnen ist bewusst, dass ihre monetären Kennzahlen nur ein verkürztes Bild ihrer wirtschaftlichen Rolle vermitteln. Mit ihrer Wirtschaftsweise wollen sie gezielt auch dem Gemeinwohl dienen. Prominentes Beispiel fürs Erstellen solch einer Gemeinwohl-Bilanz ist der bekannte Tettnanger Outdoor-Ausrüster VAUDE.

Aber man muss mittlerweile gar nicht mehr in die Ferne schauen: Mit der Holzmanufaktur Rottweil ist am 15. Juni 2023 erstmals auch ein Rottweiler Betrieb für seine Gemeinwohl-Bilanz ausgezeichnet worden. Landwirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ließ es sich nicht nehmen, bei diesem Ereignis anwesend zu sein und es in einer Festrede zu würdigen.

Die Grünen-Fraktion untermauert die Seriosität ihres Antrags mit dem Verweis auf den Koalitionsvertrag der baden-württembergischen Landesregierung. Dieser verspricht, Unternehmen dabei zu unterstützen, sich stärker am Gemeinwohl zu orientieren. Und wörtlich heißt es: „Hierfür wollen wir das Instrument Gemeinwohl-Bilanz stärken.“

Dass die Grünen die ENRW für solch eine Gemeinwohl-Bilanz im Auge haben, ist kein Zufall. Die ENRW sticht als „ein kommunal bestimmtes, regionales und bürgernahes Unternehmen“ besonders heraus. Die Orientierung am Gemeinwohl ist für die ENRW daher auch kein Neuland: „Sie hat in Sachen Nachhaltigkeit, ihrem Engagement in der Daseinsvorsorge ja einiges vorzuweisen“, schreiben die Grünen in ihrer Pressemitteilung und erinnern dabei ans Freibad, Aquasol oder das Sponsoring im kulturellen Leben der Stadt. Eine systematisch erstellte Gemeinwohl-Bilanz könnte aber einen zusätzlichen Image-Gewinn und einen Vertrauensschub stiften, der die Kundenbindung erhöht. Abschließend hegt die Ökopartei in ihrem Antrag die Hoffnung, dass die ENRW „Vorbild für weitere Firmen in unserer Stadt oder unserer Region wird und so den Trend zu mehr Nachhaltigkeit zu fördert.“

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