Die Faszination von Social Media-Plattformen verstehen

Schulübergreifender Elternabend zum Thema Medienkompetenz: Kinder in der digitalen Welt begleiten
Pressemitteilung
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160 Eltern aus dem Landkreis Rottweil nutzten die Gelegenheit,  sich über die digitale Welt ihrer Kinder zu informieren. Eingeladen hatte das Gesundheitsamt Rottweil im Rahmen des Projektes „Medienkompetenz von Kindern stärken“. Bei dem schulübergreifenden Elternabend betonte Gastredner Thorsten Rees, dass Medienkompetenz sich nicht durch Verbote fördern lässt, sondern durch ein offenes, verständnisvolles Begleiten.

Unter dem Titel „Mein Kind bei Instagram, TikTok, Fortnite und BeReal… was geht mich das an? Ein Versuch die digitale Welt unserer Kinder zu verstehen“ gab Thorsten Rees, Leiter des Kreismedienzentrums Konstanz, spannende Einblicke in die digitale Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.

Plattformen wie Instagram und TikTok oder auch Spiele wie Fortnite, so der Referent, nehmen einen großen Teil im Alltags der Kinder ein. So waren es im vergangenen Jahr täglich rund 224 Minuten, die Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren in Deutschland   im Internet verbrachten. „Es ist entscheidend, dass Eltern die Faszination dieser Plattformen verstehen“, betonte Rees. Er erklärte, dass Plattformen wie TikTok durch personalisierte Algorithmen stark süchtig machen können. 72 Prozent der Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 bestätigten, dass sie oft sich selbst vergessen und viel mehr Zeit am Handy verbringen als sie geplant hatten.

Nicht zu unterschätzen sind laut Rees der Einfluss von Influencern und die ständige Konfrontation mit Schönheitsidealen. „Kinder sind täglich einem enormen Druck ausgesetzt – sie halten Influencer für ihre Freunde halten, und vergleichen sich laufend mit ihnen“. Es sei wichtig, dass Eltern diesen Themen Raum geben und offen mit ihren Kindern über den Einfluss von Werbung, Schönheitsfiltern und Idealen sprechen.

Die Botschaft des Fachvortrags war klar: Eltern sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen und im Dialog mit ihren Kindern zu bleiben – auch wenn das viel Arbeit bedeutet. „Es ist eine große Verantwortung“, so Rees, „aber Ihre Kinder brauchen Sie. Bleiben Sie dran!“

Zum Abschluss des Abends stellten sich die Projektpartner vor, die als Anlauf- und Beratungsstellen dienen – die Fachstelle Sucht, das Kreismedienzentrum und das Referat Prävention der Polizei sowie das Schulamt Donaueschingen.

Ein großer Dank an diesem Abend galt der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg für Ihre großzügige Unterstützung in diesem Projekt, sowie allen Projektpartnern.

Hintergrundinformation:

Landratsamt Rottweil und AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg hatten im Frühjahr die Kooperation zur Stärkung der Medienkompetenz von Kindern im Landkreis gestartet. Neben der Sensibilisierung von Eltern und Lehrkräften ist ein zentraler Punkt des Projekts das Präventionstheaterstück „@Ed_und_ich“ vom Ensemble „Mach was!“, das bereits 43 Grundschulen im Landkreis für ihre dritten und vierten Klassen gebucht haben.

Weitere Informationen zum Theme Medienkonsum finden interessierte Eltern beispielsweise unter klicksafe.de und medien-kindersicher.de.