Andreas Ragoschke-Schumm ist der Bundestagskandidat der Grünen

"Es braucht dringend mehr Gerechtigkeit"
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Andreas Ragoschke-Schumm wird nun für die Grünen in den Bundestagswahlkampf ziehen.

Andreas Ragoschke-Schumm ist der Kandidat der Rottweiler und Tuttlinger Grünen für die Bundestagswahl im September 2025. Bei ihrer Nominierungsversammlung im Jugendstilsaal des Vinzenz von Paul-Hospitals wurde der 53-jährige Tuttlinger Arzt von der Mehrheit der Anwesenden gewählt. Kandidiert hatten zudem Thuy Nga Trinh, 32-jährige Volljuristin aus Deisslingen, und Marco Contaldo, 17-jähriger Schüler aus Schramberg. 
Klimaschutz, sozialer Wohnungsbau, Integration und Investitionen statt Schuldenbremse – in den meisten Punkten waren sich alle drei Kandidierenden einig. Thuy Nga Trinh ging auch auf den Rassismus ein, der ihr persönlich immer wieder begegnet, wenn sie gefragt wird, ob sie in einem Imbiss oder einem Nagelstudio arbeitet. Ihr liegt außerdem die Stärkung der lokalen Presse ebenso wie die Digitalisierung der Verwaltung, die effizienter werden müsse, am Herzen, zudem stellte sie klar: Die Migranten im Land stabilisieren auch die deutschen Sozial- und Rentenkassen und sorgen mit vielen StartUps für Fortschritt. 

Marco Contaldo will das Gesundheitssystem stärken und sich einsetzen gegen Rechtspopulismus – „wir müssen uns nicht von der AfD an der Nase herumführen lassen!“, zudem für eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. 

Auch Andreas Ragoschke-Schumm setzt sich für die medizinische Versorgung gerade im ländlichen Raum ein. Für die Pflegekräfte Beifall zu klatschen, wie dies in Corona-Zeiten passierte, sei entwürdigend, nötig seien vielmehr Wertschätzung und bessere Bezahlung. Aber vor allem müsse die Klimakrise dringend in den Vordergrund gerückt werden, so der Radiologe am MVZ Tuttlingen, „wir dürfen das Thema nicht kleinreden lassen!“ Klimaschutz sei Menschenschutz, stellte er klar, und Wind- und Sonnenenergie „machen uns unabhängiger!“ stellte er klar. In den Fokus will der passionierte Radfahrer zudem den Verkehr stellen, und die Gäubahn: „Es kann nicht sein, dass der ganze Süden Baden-Württembergs aufs Nebengleis geschoben wird!“ Mehr Wohnraum in öffentlicher Trägerschaft steht ebenfalls auf seiner Agenda, wie das gehe, zeige die Stadt Wien vorbildlich. Einsetzen will sich der Kandidat der Grünen außerdem für die verstärkte Integration durch frühkindliche Bildung und die Abschaffung der Schuldenbremse für mehr Investitionen in eine intakte Infrastruktur für kommende Generationen. Vermögende sollen mehr in die Pflicht genommen werden, fordert Andreas Ragoschke-Schumm, immerhin zahlen die ganz Reichen unterdurchschnittlich wenig Steuern. Hier brauche es dringend mehr Gerechtigkeit, denn gerade die Vermögenden seien die mit dem höheren CO2-Ausstoß, während die Ärmeren am Ende mehr unter den Klimaveränderungen leiden müssten. 

Als Vertreterin von Rottweils Oberbürgermeister Christian Ruf sprach Stadträtin Gabriele Schneider, die den Wert des Ehrenamts hervorhob und den Grünen für ihren Einsatz für den Schutz der Umwelt und eine gerechtere Gesellschaft dankte. Einen Gruß schickte der Bundestagsabgeordnete Tobias Bacherle an die „Tuttweiler“ – ein Versprecher von Andreas Ragoschke-Schumm wurde gleich zum geflügelten Wort des Abends – angesichts der Krisen brauche es Mut und Zuversicht, und an manchen Dingen wie dem Ausbau der erneuerbaren Energien, seien die Grünen ja auch gerne schuld.