Am Samstag, dem 14. Dezember 2024, fand im Hofer-Saal der Kreissparkasse Rottweil die Ehrenamtsveranstaltung des Württembergischen Fußball-Verbands (WFV) Kreis Schwarzwald-Zollern statt. Zahlreiche Ehrenamtliche wurden für ihre wertvolle Arbeit in den Vereinen gewürdigt. In bewegenden Reden hoben die Veranstalter und regionale Politiker die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft hervor und appellierten an die Anwesenden, sich weiterhin für das Gemeinwohl einzusetzen.
Christian Kinzel, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Rottweil, eröffnete die Veranstaltung mit eindringlichen Worten: „Unsere Gesellschaft, so gut sie auch organisiert ist, braucht Ihr Ehrenamt. Denken Sie immer daran: Ihr uneigennütziges Engagement tut nicht nur denjenigen gut, die Sie direkt unterstützen, sondern ist auch ein Lebenselixier für unsere Region.“
Er hob hervor, wie Vereine wichtige Werte wie Fairness, Toleranz und Teamgeist fördern, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Diese Werte seien unverzichtbar für das Zusammenleben – sowohl im Verein als auch darüber hinaus.
Mit Blick auf die Motivation der Ehrenamtlichen betonte Kinzel: „Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie unwichtig Motive wie Entlohnung oder materielle Gegenleistungen für die Engagierten sind. Lediglich die Bestätigung und Wertschätzung treiben den Motor der Engagierten maßgeblich an.“
Kinzel würdigte die ehrenamtlichen Helfer als Vorbilder für die Gesellschaft: „Sie werden bewundert für Ihre Tatkraft und Ihre Zuversicht, die Sie in Ihrem Lebensumfeld ausstrahlen.“
Abschließend richtete er einen Appell an alle, sich von der Motivation der Ehrenamtlichen inspirieren zu lassen und selbst aktiv zu werden: „Lassen Sie sich bitte niemals entmutigen und nutzen Sie Ihre Motivation, um auch andere anzuspornen, sich für ein Ehrenamt zu begeistern.“
Mit Veranstaltungen wie diesen wird die Arbeit der stillen Helden in den Vereinen ins Rampenlicht gerückt – eine Würdigung, die nicht nur Dankbarkeit ausdrückt, sondern auch ein Zeichen für die immense Bedeutung des Ehrenamts in unserer Gesellschaft setzt.
„Es ist mir eine große Freude, heute hier zu stehen, um diejenigen zu würdigen, die mit ihrem Engagement das Rückgrat des Fußballs in unserer Region bilden,“ eröffnete Ralf Armleder, stv. Bürgermeister der Stadt Rottweil, seine Ansprache. Mit beeindruckenden Zahlen unterstrich er die Dimension des Ehrenamts: Über eine Million Freiwillige engagieren sich deutschlandweit in mehr als 24.000 Fußballvereinen. Auch in Rottweil tragen sechs Vereine aktiv zu dieser stolzen Zahl bei.
Das Ehrenamt im Fußball sei weitaus mehr als bloße Hintergrundarbeit, erklärte Armleder. Vom Jugendtrainer, der Kinder für den Sport begeistert, über den Platzwart, der für optimale Bedingungen sorgt, bis hin zu Vorstandsmitgliedern, die Verantwortung übernehmen – „Ihre Aufgaben sind vielfältig, anspruchsvoll und schaffen die Grundlage für sportlichen Erfolg und ein lebendiges Vereinsleben.“
Er hob hervor, dass der Einsatz der Ehrenamtlichen weit über den Sport hinausreiche: „Sie stärken die soziale Zusammenarbeit, fördern junge Talente und schaffen Orte der Begegnung. Werte wie Fairness, Disziplin und Teamgeist werden durch Ihr Engagement gelebt und vermittelt.“
Ehrung als Zeichen der Wertschätzung
In diesem Jahr wurden besonders die Ehrenamtlichen aus den Vereinen Rottweil, Tuttlingen und Zollern für ihre außergewöhnliche Arbeit mit dem DFB-WFV-Ehrenamtspreis 2024 ausgezeichnet. Armleder beglückwünschte die Preisträger herzlich: „Ihr Engagement zeigt, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit für das Gemeinwohl ist. Sie sind nicht nur Stützen Ihrer Vereine, sondern auch Vorbilder für die Gesellschaft, besonders für die Jugend.“
„Sie gehören zu den 30 Millionen Menschen in Deutschland, die sich ehrenamtlich engagieren – sei es im Sport, in der Musik, beim Rettungsdienst oder in anderen Bereichen. Sie sind Vorbild, Mentor, Tröster und Förderer in einer Person“, erklärte Maria-Lena Weiss, CDU-Bundesministerin, und brachte damit die Vielseitigkeit und den unschätzbaren Wert ehrenamtlicher Arbeit auf den Punkt.
Weiss betonte, dass solche Veranstaltungen wie diese den Ehrenamtlichen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen: „Ohne sie wäre unsere Gesellschaft um so vieles ärmer.“
Angesichts der aktuellen Herausforderungen unserer Zeit – von sozialen Verwerfungen bis hin zu Krisen – unterstrich Weiss, wie unverzichtbar das Ehrenamt ist: „Wenn jemand soziale Ungleichgewichte auffangen kann, dann sind es Sie. Sie haben den Blick auf jeden Einzelnen und schaffen es, Menschen in die Gemeinschaft zu integrieren.“
Neben dem Dank hob Weiss hervor, wie wichtig die politische Unterstützung für das Ehrenamt sei: „Dank zieht auch die Verantwortung nach sich, das Ehrenamt aktiv zu fördern. Machen Sie in Ihren Kommunen und gegenüber der Politik deutlich, was Sie brauchen. Wir brauchen Sie – anders funktioniert unser Land nicht.“
„Der Fußball ist ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt wird, Respekt vermittelt wird und wo alle unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Alter Teil eines Teams sein können,“ begann Türk-Nachbaur und hob die zentrale Rolle des Sports für die Gesellschaft hervor. Sie bezeichnete den Fußball als „Lehrmeister in Sachen Demokratie“, da auf dem Platz klare Regeln gelten und alle unter den gleichen Voraussetzungen spielen.
Die Ministerin betonte, dass ohne die Ehrenamtlichen „der Ball stillstehen“ würde: „Sie sind die Architektinnen und Architekten hinter den Kulissen, die TrainerInnen, die aus Kindern echte Teamplayer machen, die SchiedsrichterInnen, die für Fair Play sorgen, und die Engagierten, die mit Leidenschaft den Vereinsalltag stemmen.“
Als persönliche Anekdote ergänzte sie humorvoll: „Als intensiv geforderte Fußball-Mama weiß ich, was ihr leistet. Grüße vom 08-Villingen! Ich hoffe, ich werde jetzt nicht abgeworfen.“
Türk-Nachbaur erinnerte an die Europameisterschaft in Deutschland, bei der der Fußball Menschen zusammenbrachte: „Ohne Ehrenamt keine EM. Ohne euch keine Gemeinschaft.“ Sie zitierte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der betonte, dass die großartige EM ohne die vielen Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen wäre.
Die Ministerin zog eine humorvolle Parallele zwischen Ehrenamt und Politik: „Manchmal fühlt es sich wie Verlängerung an, manchmal wie Elfmeterschießen. Aber was uns eint, ist der Einsatz für das Miteinander und eine gerechte Gemeinschaft, die niemanden im Abseits stehen lässt.“ Sie wünschte sich für die Politik gelegentlich einen „Videobeweis oder auch eine rote Karte“, betonte aber, dass Teamgeist und Einsatz in beiden Bereichen unverzichtbar für den Erfolg sind.
Zum Abschluss unterstrich Türk-Nachbaur die Bedeutung der Veranstaltung: „Ehrenamt ist kein Beiwerk, sondern die Grundlage, auf der alles aufbaut. Ohne euch geht wirklich gar nichts.“ Ihr Dank galt allen Ehrenamtlichen, die den Fußball und die Gesellschaft mit ihrem Engagement bereichern.
„Wenn man jede ehrenamtliche Stunde in Baden-Württemberg mit dem Mindestlohn vergüten würde, käme man auf eine Summe von jährlich etwa 12 Milliarden Euro,“ rechnete Karrais vor. Diese Zahl sei beeindruckend, insbesondere im Vergleich zum Landeshaushalt von 68 Milliarden Euro. „Und das berücksichtigt noch nicht einmal den immateriellen Wert, den das Ehrenamt für unsere Gesellschaft schafft.“
Karrais appellierte an die Anwesenden, die zunehmende Tendenz, sich auf das Private zu konzentrieren und „lieber Netflix zu schauen, statt sich ins Ehrenamt zu begeben“, aufzuhalten. „Veranstaltungen wie diese sind extrem wichtig, weil sie zeigen, dass ehrenamtliche Arbeit anerkannt wird und einen Unterschied macht,“ betonte er.
„Ohne Ehrenamt kein Verein. Ohne Verein kein Spielbetrieb. Und ohne Spielbetrieb keine Breite und keine Spitze. Und ohne Breite und Spitze kein Fußball,“ erklärte Niggel, Präsident Sportkreis Zollern, und verdeutlichte so, wie unverzichtbar das Ehrenamt für den Fußball in all seinen Facetten ist – von der Basis bis zur Spitze.
Niggel würdigte die Arbeit der Ehrenamtlichen mit klaren Worten: „Das, was Sie hier leisten für unseren Fußballsport, ist mit Geld nicht aufzuwiegen und nicht hoch genug zu bewerten.“
An die Preisträger gerichtet, ermutigte er sie, sich weiterhin mit derselben Hingabe zu engagieren: „Ihr Verein braucht Sie.“ Gleichzeitig unterstrich er, dass ehrenamtliches Engagement zwar kostenlos sei, aber keineswegs umsonst: „Darauf können Sie sehr stolz sein.“
Giuseppe Palilla, Verbandsehrenamtsbeauftragter des Württembergischen Fußball-Verbands (WFV), blickte auf die kürzlich erfolgte Strukturreform im WFV zurück, die die Bezirke Schwarzwald und Zollern vereinte: „Trotz der emotionalen Herausforderungen dieser Veränderung wurde hier in vorbildlicher Weise ein gemeinsames Miteinander geschaffen, das auch das Ehrenamt stärkt.“
Er betonte den unermesslichen Wert des Ehrenamts: „Ohne Sie gäbe es keine geordnete Vereinslandschaft, keinen Spielbetrieb und keine Möglichkeit, Vielfalt zu leben und Werte zu vermitteln.“ Palilla zeigte sich stolz auf die Vereinslandschaft in Württemberg, die wesentlich dazu beitrage, dass Kinder und Jugendliche durch den Sport zu besseren Menschen heranwachsen.
Er zitierte Bundestrainer Julian Nagelsmann, der kürzlich erklärte, es sei wichtiger, auf die breite Basis der Vereine zu blicken als auf die 1 Prozent der Spitzensportler: „Sie sorgen dafür, dass junge Menschen gute Menschen werden. Das ist eine bemerkenswerte Aussage, die die Bedeutung der Basisarbeit unterstreicht.“
Palilla stellte den WFV-Vereins-Ehrenamtspreis vor, der gezielt Vereine ehrt, die über den normalen Spielbetrieb hinaus außergewöhnliches Engagement zeigen. „In Württemberg nehmen wir jedes Jahr 80.000 Euro in die Hand, um diese Preise in den zwölf Bezirken zu vergeben und die Leistungen der Vereine wertzuschätzen.“
Im Bezirk Schwarzwald-Zollern freute er sich über eine hohe Bewerbungszahl und würdigte die ausgezeichneten Vereine: „Die Preisträger nehmen diese Ehrung stellvertretend für alle Ehrenamtlichen entgegen. Diese Preise sind für alle gedacht, die sich Tag für Tag engagieren.“
Palilla sprach den Organisatoren der Veranstaltung ein besonderes Lob aus: „Diese großartige Veranstaltung zeigt, wie wichtig und wertvoll das Ehrenamt ist. Sie ist ein Zeichen der Anerkennung und stärkt die Motivation aller Engagierten.“
Mit seinem leidenschaftlichen Appell hob Palilla die Bedeutung der Ehrenamtlichen hervor, die nicht nur den Sport, sondern das soziale Miteinander in der Region bereichern: „Sie alle sind das Gesicht des Ehrenamts. Ihr Einsatz prägt unsere Gesellschaft und verdient höchste Wertschätzung.“
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