Die Fasnet war schön, und einzigartig, und seltsam. Es war das Jahr in dem ich mich mit dem Schmotzigenmotto so richtig Eins fühlte - „Panikorchester“ - das passte; in dem die Kleine das erste Mal als Weißnarr und mit eigenem Narrenbuch unterwegs war, in dem ich, halskrank, ein stummer Bajass war, mit Notizbuch im der Rocktasche, das unterm Sprung zum Poesiealbum wurde, in welches fleissig hineingeschrieben wurde. Das Jahr, in dem die Fasnet mir normaler vorkam als der Rest des Jahres, der weniger maßvoll, weniger geregelt, dafür „verruckter“ und chaotischer ist. Und es wird in den Erinnerungen die Fasnet bleiben, während der Jockel starb. Und damit geht so viel einher, dass ich mich erstmal sortieren muss.
Und also sortiere ich, die Bude, die Fasnetssachen, das Innere, das Äußere, und komm bisweilen auch durcheinander. Und so ist es wohl passiert: die Narrenhemden und – handschuhe, die langärmeligen Tshirts für darunter, Opas Bajasskrause – alles stahlblau. Ein schönes Stahlblau, aber halt nicht mehr weiß.
Ein Mal im Jahr rein-weiß waschen – ich hab aus guten Gründen wenig Weißes. 60 Grad, dacht ich, genügen. 60 Grad! Das ist echt heiß. Und dann kam´s nicht so ganz sauber aus der Maschine. Okee. Vielleicht doch 90, und ein bisschen Soda zum Bleichen mit rein. Und dann war es blau. Mist. Vielleicht hätte ich die Maschine doch mal leer laufen lassen sollen, nachdem ich am Samstag ein paar Narrenhandschuhe schwarz eingefärbt hatte, als kleine Abwandlung fürs diesjährige Bajassnarren. Und sie sind noch nichtmal richtig schwarz geworden. Also alles Stahlblaue über Nacht in Natron eingeweicht. Nochmal bei 60 Grad gewaschen. Immer noch blau. Mit Entfärbemittel gewaschen. Immer noch. Und was, wenn das Entfärbemittel jetzt so drin bleibt wie vorher die Färbfarbe? Und ich dann Buntes wasche. Kommt das dann farblos raus? Also nochmal gewaschen. 90 Grad. Dann kann ich auch die blaue Wäsche nochmal mitreintun. Schadet ja nicht. Immer noch blau. Ein Hemd ist jetzt ausserdem vollkommen kaputt am Kragen, und die Handschuhe sehen aus wie Lappen. Das hat sich ja mal gelohnt.
Sei´s drum. Es wird Frühling, und wir dürfen ihn erleben.
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