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Muttertag - wie schön erscheint da ein Sonntag ohne die ganze Arbeit, dafür vielleicht mit einem liebevoll gedeckten Frühstückstisch empfangen zu werden, selbst Gebasteltes oder Gebackenes geschenkt zu bekommen, hübsche Blumen, die den Frühling reinbringen oder auch eine andere Kleinigkeit - von Herzen geschenkt.
Eine schöne Vorstellung, die gerade in dieser Pandemie-Zeit noch mehr an Bedeutung gewinnt. Aber woher kommt der Muttertag eigentlich? Einige böse Zungen behaupten, dass die Blumenhändler diesen Tag erfunden haben um ihren Umsatz zu steigern. Ganz so stimmt das aber nicht. Denn den Muttergab gibt es bereits seit 1914. Erst in den USA - dann mit etwas Verzögerung auch in anderen Ländern.
Der Ursprung des Muttertags findet sich in der von der englischen und US-amerikanischen Frauenbewegung. Ann Maria Reeves Jarvis gründete die Mütterbewegung Mothers Friendships Day. An diesem Tag konnten sich Mütter zu aktuellen Fragen austauschen.
Nach und nach entstanden immer mehr Frauenbewegungen und Frauenvereine - auch im europäischen Raum - die sich für Frauenrechte, bessere Bildungschancen für Mädchen, aber auch in Friedensbewegungen für ihre Söhne einsetzten.
Als Gründerin des ersten Muttertages gilt bis heute Anna Marie Jarvis - die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis. Sie veranstaltete 1907 nach dem Tod ihrer Mutter den Memorial Mothers Day. Da dieser Tag auf viel positive Resonanz stoß, gab es im darauffolgenden Jahr am 2. Maisonntag eine Wiederholung, an der allen Müttern eine Andacht gewidmet wurde und 500 weiße Nelken an Mütter verteilt wurden.
Das war der Startschuß für den Kampf vieler Fraueninitiativen, sich für den Muttertag einzusetzen. 1914 war es dann so weit und der Muttertag wurde in den USA erstmals als nationaler Feiertag begangen.
Die steigende Kommerzialisierung des Muttertags bewog die Gründerin Anna Marie Jarvis, sich von der Idee des Muttertags abzuwenden. Sie soll es sogar bereut haben, ihn ins Leben gerufen zu haben.
In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumenhändler in die Schaufenster der Läden transportiert. Ehret die Mutter - stand auf den Plakaten. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden besonders kinderreiche Mütter als Heldinnen des Volkes gefeiert, da sie den "arischen" Nachwuchs förderten. 1933 wurde der Muttertag auch in Deutschland zum öffentlichen Feiertag und mit der Einführung des Reichsmütterdienst (Mütterschule mit politischer Ausrichtung) erstmals gefeiert.
In der DDR gab es den Muttertag nicht. Stattdessen feierte man dort den Internationalen Frauentag am 8.März.
Der Muttertag als Feiertag ist in Deutschland nach wie vor nicht gesetzlich verankert. Dennoch dürfen an diesem Tag die Blumengeschäfte geöffnet haben. In Baden Württemberg gibt es hierbei die Einschränkung, dass die Blumengeschäfte geschlossen haben müssen, wenn der Muttertag mit einem gesetzlichen Feiertag (Pfingstsonntag) zusammenfällt.
In Deutschland waren es also tatsächlich die Blumenhändler, die den Muttertag einführten. Wenn auch die Wurzeln dieses Tages deutlich tiefer reichen. Und eines ist klar: Jede Mutter freut sich zu jeder Zeit und an jedem Tag über eine Geste, ein liebes Wort oder auch eine Aufmerksamkeit.
Dieses Jahr freuen sich viele Mütter wahrscheinlich sehr über den Besuch der Kinder - gerade wenn dies wegen Corona in letzter Zeit weniger oft vorgekommen ist. Und welche Mutter freut sich nicht über eine Geste der Zuneigung - sei es etwas von Herzen selbst Gemachtes oder Gekauftes. Wenn es dafür einen besonderen Tag bedarf: Dann ist es der Muttertag.
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