Streuobst für die Brennerei

Teilnehmer der Fachwartausbildung im Landkreis Rottweil legen in Flözlingen eine artenreiche Obstbaumwiese an
Pressemitteilung
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Die Ausbildung zum LOGL-Geprüften Obst- und Gartenfachwart beinhaltet jede Menge praktischer Arbeit – davon profitiert jetzt die Brennerei Schondelmaier. Die angehenden Fachwarte haben in Flözlingen eine Streuobstwiese angelegt, deren Früchte später in der Brennerei verwendet werden.

Bevor die 24 hoch motivierten Männer und Frauen nahezu 30 Birnen-, Süßkirschen-, Pflaumen- und Apfelbäume pflanzten, musste die Anlage zunächst geplant werden. Denn Teil der Ausbildung zum LOGL-Geprüften Obst- und Gartenfachwart ist unter anderem die Wahl des richtigen Standorts für die verschiedenen Obstarten sowie die Beurteilung des Bodens und des Nährstoffbedarfs.

Auch beim Ausheben der Pflanzlöcher ist Fachkenntnis gefragt: Zunächst wird der Oberboden abgeschält und zur Seite gelegt – er bildet später den sogenannten Gießrand – dann wird Mutterboden ausgehoben, mit Kompost vermischt und beim Pflanzen wieder eingefüllt. Vorhandene Steine werden ausgegraben, damit die Wurzeln Platz haben, und das Pflanzloch wird mit einem Pfahl und einem Wühlmauskorb ausgestattet. In Teams von zwei oder drei Personen konnte jeder der künftigen Fachwarte eine fachgerechte Pflanzung selbstständig in die Tat umsetzen.

Als die Bäume gepflanzt, die Wurzeln mit Erde bedeckt und die Wühlmauskörbe geschlossen waren, griffen die künftigen Fachwarte zur Schere. Der Pflanzschnitt wurde zunächst mit den Fachberaterinnen Susann Glunk und Ute Ellwein vom Landratsamt besprochen. Susann Glunk: „Dieser erste Schnitt bildet die Grundlage für die künftige Statik des Obstbaumes“. Die Herausforderung dabei ist die Bestimmung  der Stammverlängerung und der drei kronenbildenden Leitäste, die ein Baumleben lang die künftigen Fruchtäste tragen werden. 

Die Früchte der neuen Obstanlage werden künftig in der Brennerei Schondelmaier in Flözingen verwertet und in neue Produkte umgewandelt. Ute Ellwein: „Wir freuen uns sehr, dass sich die Familie Schondelmaier die Streuobstbestände auf diese Weise fördert und mit dieser Pflanzaktion eine langjährige Verpflichtung übernommen hat.“

Alle Teilnehmer stärkten sich nach der Pflanzung mit einer gespendeten Vesper. So konnten mit dieser klassischen win-win-Situation alle profitieren – die Familie Schondelmaier, die künftigen Fachwarte und vor allem die Natur mit ihren Streuobstbäumen.