Austretendes Chlorgas, zwei vermisste Mitarbeitende, Gefahr für umliegende Bereiche: Dieses durchaus realistische Szenario wurde im Freibad Rottweil durchgespielt. Bei einer groß angelegten Gefahrgut-Übung trainierten Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren aus dem Landkreis Rottweil gemeinsam unter realitätsnahen Bedingungen.
Das angenommene Szenario: Bei Wartungsarbeiten im Technikbereich des Freibads tritt massiv Chlorgas aus – zwei Mitarbeitende werden vermisst. Eine brenzlige Lage, denn das Gas kann sich in tieferliegenden Bereichen – auch im Freien – wie dem Sportplatz, der Kletterhalle oder dem benachbarten Parkplatz ausbreiten.
Zum Einsatz kam neben der örtlichen Feuerwehr auch der Gefahrgutzug des Landkreises, besetzt mit Kräften der Feuerwehr Rottweil, Schramberg und Deißlingen. Die Einsatzkräfte sind speziell für diese besonderen Anforderungen geschult. Die Ausstattung der Gefahrguteinheit wird vom Landkreis bereitgestellt, die Dekontaminationskomponente, kurz Dekon genannt, ist Eigentum des Bundes und im Landkreis stationiert.
Die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG (ENRW) als Betreiberin der Bäder und den dazugehörigen Chlorgasanlagen stellte schon 2018 die Örtlichkeiten zur Verfügung. „Auch wir als Betreiber profitieren von einem reibungslosen Ablauf im Störungsfall zwischen dem Bäderteam und den Feuerwehren“, sagt Steven Ulrich, Abteilungsleiter Bäder. „Aus diesem Grund ist es für uns selbstverständlich, an solchen Übungen mitzuwirken“, führt er weiter aus.
„Solche Übungen sind enorm wichtig, um im Ernstfall schnell und sicher handeln zu können – auch unter hoher Belastung“, betonte Übungsleiter Oliver Wilbs. Die Koordination der vielen beteiligten Einheiten, das Vorgehen unter schwerem Schutzanzug, die Rettung vermisster Personen und die Dekontamination – all das wurde Schritt für Schritt trainiert und von Beobachtern dokumentiert. Wilbs bedankte sich nach der Übung ausdrücklich bei allen beteiligten Kräften für ihren Einsatz.
Auch Kreisbrandmeister Philipp Glunz sowie die Bearbeiterin des Katastrophenschutzes im Landratsamt, Wera Fridmansky, waren als Beobachter vor Ort und lobten die gute Vorbereitung sowie die reibungslose Zusammenarbeit der Einheiten: „Ein solches Training ist unerlässlich, um im Ernstfall bestmöglich aufgestellt zu sein.“ Die Übung, so Glunz, habe ein weiteres Mal gezeigt, dass die Feuerwehren im Landkreis auch in nicht alltäglichen Szenarien einsatzbereit seien.
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