Schon vor einigen Jahren wollten Deißlingen und Trossingen ein gemeinsames Windrad haben. Doch damals stellte sich heraus: Das ist nicht wirtschaftlich zu schaffen, der Wind auf der Höhe zwischen beiden Kommunen weht nicht stark genug.
Allerdings war auch klar: Die Pläne kommen in die Schublade und werden wieder herausgeholt, wenn die technische Entwicklung mit moderneren Anlagen eine Wirtschaftlichkeit möglich macht. Das ist jetzt so weit, wesentlich leistungsfähigere Anlagen können aus dem Wind mehr Strom machen, dazu kommt, dass die Zinsen derzeit so niedrig sind, dass es sich lohnt, die Schublade wieder aufzumachen. Nach dem Trossinger Gemeinderat hat nun auch der Deißlinger einstimmig dafür votiert.
Insgesamt drei Jahre lang wurde das Gelände schon untersucht, drei Monate der Wind gemessen, nun muss es weitere Untersuchungen geben, der Natur- und Artenschutz noch einmal gründlich unter die Lupe genommen, neun Monate lang erneut Windmessungen gemacht werden. Außerdem sollen die Bürger in die Planungen mit einbezogen werden. So werden voraussichtlich weitere fünf Jahre ins Land gehen, bis die angedachten zwei Windräder an der Grenze zwischen beiden Gemeinden stehen können.
Deißlingen hat schon 2011 in seinem Gemeindeentwicklungsplan, an dem ebenfalls die Bürger mitgewirkt haben, beschlossen, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, alle im Ort verbrauchte Energie soll bis dahin nachhaltig erzeugt werden. Bislang gelingt das teilweise mit Photovoltaikanlagen, einem Blockheizkraftwerk und vielen Energiesparmaßnahmen. Zudem plant die Bürgerenergiegenossenschaft (BED) auch eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf einem ehemaligen Gipsbruch. Mit den Windrädern, die die BED mitfinanzieren wird, kommt man diesem Ziel einen großen Schritt näher.
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