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Übergangswohnheim Untere Lehrstraße in Quarantäne

Im Übergangswohnheim Untere Lehrstraße 1 ist nun das eingetreten, was wir längst befürchteten. Aufgrund beengter Wohnsituationen, werden derzeit viele Erstunterkünfte im ganzen Land zu Hotspots. Im ÜWH Untere Lehrstraße 1 stehen jetzt über fünf Stockwerke und 15 Wohnungen mit je 3 bzw. 4 Zimmern verteilt, ca. 70 Menschen, darunter ca. 20 Kinder unter 6 Jahren, vorläufig bis 29. April unter Quarantäne. Zwei Frauen sind ernsthaft erkrankt und im Krankenhaus, momentan sind 18 Menschen positiv getestet. Aufgrund besorgniserregender Ergebnisse der aktuellen Massentestung ist absehbar, dass die ‚häusliche Absonderung‘ sogar über dieses Datum hinaus verlängert werden muss.

In einer spontanen Erstaktion haben wir am Dienstag alle Spielsachen, welche wir im ‚Hasen‘ derzeit nicht brauchen,  in fünf Umzugs- und Bananenkartons verpackt und den Kindern zur Verfügung gestellt. Das in der Unterkunft vor fünf Jahren von uns installierte und seither auf unsere Kosten betriebene WLan läuft zwar ziemlich auf Anschlag, leistet aber immer noch einigermaßen gute Dienste. Dennoch armselig, dass das Internet offenbar das einzige ‚Spielzeug‘ ist, welches dort den Kindern zur Verfügung stand.

Medikamente, Hygieneartikel auch die einen oder anderen Wünsche werden für die BewohnerInnen durch den Sozialdienst des ÜWH besorgt. Auch die Essens-Versorgung wird vom Kreissozialamt organisiert, über einen Caterer mit hygienisch verpackten Lunchpaketen organisiert. Es handelt sich hierbei offenbar um sehr kostengünstige aber nahezu ungenießbare Krankenhauskost, z.B. völlig zerkochte Tortellini (Selbsttest), wenig Frisches, kaum Gemüse, Brot und Aufstriche, welche den meisten Bewohnern und Bewohnerinnen völlig fremd sind. Erschwerend kommt dazu, dass momentan viele der BewohnerInnen sich  im Ramadan befinden. Immerhin – so ein Geflüchteter – schmecke das Essen besser als in Libyen. Viele der Lebensmittel blieben daher übrig und hätten kartonweise entsorgt werden müssen. Weder die Suppenküche, die Spittel Mühle noch der Tafelladen hatten Verwendung dafür. Wir vermittelten das Essen daher an die Rottweiler FoodSharing Initiative, bei der sich in der Regel wirtschaftlich schwache Familien versorgen.

Über die großzügige Spende eines Arztes aus Niedereschach hatten wir 1.000,- Euro zur freien Verfügung. Davon haben wir gestern 480,- Euro für Reis, Zwiebeln, Kartoffeln, Mehl, Obst, Tomatenmark, Orangensaft und andere Lebensmittel bei ProHoGa und Koyung Super Food und in Schwenningen ausgegeben. Letztere spendeten einen großen Karton Fanta, drei Paletten Ayran, Paprika aber auch Masken und Desinfektionsmittel. Die Sachen haben wir heute früh auf 18 Küchen verteilt, weil auch untereinander im Heim nichts ausgetauscht werden darf. Jeder der 18 Essenskartons enthielt zweisprachig die Erklärung, dass es sich um ein Geschenk handelt und die Aufforderung über WhatsApp uns individuelle Essenswünsche mitzuteilen. Hierbei und für die Verteilung in der Unterkunft, für die uns der Zutritt verboten ist, sind wir in Absprache mit Karina Ernst vom  Kreissozialamt.

Wir beabsichtigen, zweimal die Woche diese Lieferungen aufrechtzuhalten. Unser Verein ist spendenfinanziert. Die uns bewilligten Fördermittel sind zweckgebunden. Daher ist absehbar, dass wir eine Versorgung, wie die oben geschilderte, finanziell nicht lang leisten können. Daher bitten wir herzlich um Unterstützung.


Freundeskreis Asyl Rottweil e.V.
Hauptstr. 69
Interkultureller Treffpunkt im Hasen
78628 Rottweil

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