Michael Grimm hat seine Bacchus-Vinothek in Lockdown-Zeiten kurzerhand zur Galerie gemacht und Künstlern, die nun ihre Werke nicht mehr bei Ausstellungen zeigen konnten, eine Plattform geboten.
Derzeit sind Werke von Raimund Selinka über den Weinregalen zu sehen, eine wunderbare Kombination. Denn Autodidakt Selinka hat sich der Natur verschrieben, dem Blühen und Verwelken, der Vergänglichkeit. Seine Aquarelle sind zartfühlend, sinnlich und leicht morbide: "Rosen male ich erst, wenn sie hinüber sind", sagte er einmal. Doch das macht keineswegs traurig, denn auch die Zartheit einer welken Blume hat ihren Zauber.
Raimund Selinka hat sich die Aquarell-Malerei selbst beigebracht und schließlich andere in seinen Kursen inspiriert. Malen muss er täglich, erzählt der 83-Jährige, und auch das Singen gehört für ihn immer noch dazu. Insgesamt 15 Jahre studierte er in Trossingen Gesang, und er ist nach wie vor gefragt. Erst kürzlich sang er auf Wunsch ein Requiem, und meint dazu trocken: "Eigentlich duets des no!"
Gelernt hat Raimund Selinka vor ganz langer Zeit den Beruf des Dekorateurs, und so hat er auch zahlreiche Schaufenster Rottweils gestaltet. Doch das Malen kam bald dazu: "Ich hab mit Modigliani angefangen", zunächst nur Köpfe gezeichnet. "Und irgendwann dachte ich, ich muss doch auch mal Landschaften malen!" So pragmatisch, wie Raimund Selinka das erzählt, so versponnen und hintersinnig sind seine Bilder, die alle auch ein Geheimnis zu hüten scheinen. Welches? Anschauen!
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