YULLBE – das virtuelle Spieleerlebnis bis zum 14.12.2025 in Rottweil: Unser Erfahrungsbericht

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Bei der Eröffnung waren auch Ed und Edda – zwei Figuren aus einem der angebotenen Spiele – persönlich vertreten. Unser Tester ließ sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen und nutzte den Moment für ein Erinnerungsfoto.

Vor einigen Tagen kündigte die Stadt Rottweil ein besonderes Spieleerlebnis in den ehemaligen Räumen des Müller-Markts an: YULLBE, ein Virtual-Reality-Abenteuer, das normalerweise nur in großen Freizeitparks zu finden ist. Natürlich wollten wir wissen, was hinter dem Angebot steckt, und haben es selbst getestet.

Bereits die Ankunft zeigt, dass eine frühzeitige Online-Buchung sinnvoll ist. Zum einen spart man sich dadurch längere Wartezeiten, zum anderen erhält man einen deutlichen Preisvorteil und bezahlt nur 5 statt 8 Euro. Innerhalb des gebuchten Zeitfensters oder auch spontan wird man freundlich empfangen, und bekommt schließlich die VR-Brille angepasst. Die Brille lässt sich für jede Kopfgröße einstellen, die Handcontroller werden übergeben und nach einer kurzen Einweisung im Display stehst du bereits mitten in einer anderen Welt. Niemand wird hier an ein Gerät gebunden oder muss sich durch Menüs kämpfen – du betrittst eine frei begehbare Spielfläche und kannst dich sofort bewegen. 

YULLBE funktioniert anders, als viele es von klassischen Videospielen gewohnt sind. Nicht ein Controller steuert die Spielfigur, sondern du selbst. Jeder Schritt, jede Handbewegung, jede Drehung wird unmittelbar in das Spiel übertragen. Dadurch entsteht ein Gefühl, das viele zum ersten Mal erleben: Man steht nicht vor einem Bildschirm, man befindet sich mittendrin. Dieses Eintauchen in eine künstliche Welt ist das, was Fachleute „Immersion“ nennen – also das Gefühl, dass die virtuelle Welt sich für einen Moment real anfühlt. Für ungeübte VR-Spieler ist das oft überraschend intensiv, für Kinder sogar noch mehr.

Interessant ist, dass bis zu sechs Personen gleichzeitig in derselben Fläche spielen, aber trotzdem jeder sein eigenes Abenteuer erlebt. Man sieht die anderen nicht als reale Menschen, sondern als leuchtende Silhouetten, die automatisch aufscheinen, sobald sie einem zu nahe kommen. Ein großes rotes Zeichen im Blickfeld warnt davor, damit niemand zusammenstößt. Das funktioniert erstaunlich gut und sorgt dafür, dass sich alle frei bewegen können.

Nach einer kurzen Eingewöhnung beginnt das eigentliche Abenteuer. Wir haben mehrere Welten getestet, darunter auch sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.

Eine der ruhigeren und zugänglicheren Erfahrungen ist „Miniatur Wunderland“, das an das bekannte angelehnt ist. Die Welt wirkt wie eine liebevoll gestaltete Miniaturlandschaft, durch die man sich in der Größe einer Spielfigur bewegt. Berge, Straßen und kleine Gondeln erscheinen plötzlich unmittelbar vor einem, während man durch diese verkleinerte Umgebung geht, Figuren einfärbt oder eine kurze Ballonfahrt erlebt. Die Atmosphäre bleibt insgesamt entspannt und weitgehend frei von hektischen Momenten. Viele Teilnehmer beschrieben das Erlebnis eher als einen ruhigen Rundgang durch ein bewegtes Modell, der besonders für Kinder geeignet ist, weil sie jederzeit stehenbleiben, sich umsehen und alles in ihrem eigenen Tempo entdecken können.
Zum Abschluss wird es dann doch etwas aktiver: Du steigst in eine kleine Bahn ein und musst während der Fahrt geschickt einigen Hindernissen ausweichen – ein kurzer, aber gelungener Kontrast zum ansonsten eher sanften Ablauf des Abenteuers.

Ein vollkommen anderes Gefühl vermittelt „DJ BoBo“. Trotz des Namens, der zunächst an ein Musikspiel erinnert, erlebt man hier ein ausgesprochen actionreiches Abenteuer. Gleich zu Beginn kämpft man sich durch enge Gänge und bewegt sich über schmale Mauerkanten, unter denen sich scheinbar ein tiefer Abgrund auftut. Zwischendurch tauchen Skelette auf, die man mit gezielten Handbewegungen abwehren muss. Im weiteren Verlauf balanciert man entlang virtueller Mauern, durchquert fantasievolle Szenen und benötigt am Ende sogar ein gewisses Rhythmusgefühl, um den Endgegner zu bezwingen.

Für Menschen mit Höhenangst kann dieses Erlebnis herausfordernd sein, denn die Illusion einer hohen Mauer wirkt in VR erstaunlich real – auch wenn der tatsächliche Boden vollständig eben bleibt. Genau an solchen Momenten zeigt sich die besondere Wirkung von Virtual Reality: Der Verstand weiß, dass nichts passieren kann, doch die Sinne reagieren trotzdem intensiv auf das, was man sieht.

Wichtig ist jedoch ein Punkt, der einigen Besuchern anfangs nicht klar war: Das Spiel beginnt erst richtig, wenn man tatsächlich losläuft. Manche blieben stehen und warteten darauf, dass etwas passiert – doch der Start erfolgt erst durch die eigene Bewegung. Hebt man im weiteren Verlauf die Hände an, erkennt man unterschiedliche virtuelle Gegenstände, die man je nach Spielsituation für bestimmte Aktionen einsetzen kann.

Wähle dein Spiel am besten bereits im Vorfeld aus.

Wir haben dir die Links zu den einzelnen Abenteuern – inklusive Beschreibung und Videos – zusammengestellt. So musst du dich vor Ort nicht erst durch das Angebot arbeiten, sondern kannst direkt ins Erlebnis starten. Ein Klick auf den gewünschten Titel genügt.

Immer wieder berichten einige Spieler von kurzen Momenten der Unsicherheit, etwa wenn man in VR auf schmalen Stegen steht oder in tiefe Schluchten blickt. Dabei darf man nicht vergessen, dass der echte Boden vollkommen flach ist. Festes Schuhwerk gibt ein besseres Gefühl von Stabilität, hohe Absätze oder offene Schuhe eignen sich eher nicht.

Brillenträger haben normalerweise keine Probleme. Die Brille lässt sich so einstellen, dass normale Fassungen gut darunterpassen. Lediglich sehr große Gestelle könnten eng werden. Wer nur eine Lesebrille benötigt, kann meist darauf verzichten, während Gleitsichtträger die VR-Brille so ausrichten sollten, dass sie durch den Fernbereich schauen.

Kinder sollten besonders behutsam an VR-Erlebnisse herangeführt werden, auch wenn viele Abenteuer offiziell bereits ab acht Jahren freigegeben sind. Die virtuelle Umgebung kann für sie intensiver wirken als für Erwachsene, denn sie bewegen sich darin völlig allein und müssen Situationen bewältigen, die Mut erfordern – etwa scheinbare Sprünge, schmale Mauern oder ungewohnte Perspektiven. Da das Eintauchen in die künstliche Welt sehr real wirken kann, fühlen sich manche Kinder schnell überwältigt. Es lohnt sich daher, vorab mit ihnen darüber zu sprechen, wie ein solches Erlebnis abläuft und was auf sie zukommen könnte.

Nach mehreren gespielten Welten bleibt ein deutliches Fazit: YULLBE ist ein Erlebnis, das man in dieser Form sonst nicht in der Region findet. Die aus dem Europapark bekannten VR-Abenteuer zeigen die Richtung, in die sich digitale Spielewelten entwickeln, und verdeutlichen, wie viel Atmosphäre man sogar auf einer relativ kleinen Fläche erzeugen kann. Man muss kein geübter Gamer sein, um Freude daran zu haben – gerade Einsteiger und Familien sind häufig überrascht, wie schnell man sich zurechtfindet.

Der Preis in Rottweil ist zudem außergewöhnlich attraktiv. Während YULLBE üblicherweise rund 12 Euro pro Erlebnis kostet, erhält man hier dasselbe Abenteuer für 5 Euro und damit die Möglichkeit, gleich mehrere Welten auszuprobieren. Ein besonderes Geschenk für die Adventszeit ist es allemal. Da die Plätze begrenzt sind, lohnt es sich jedoch, frühzeitig zu reservieren.

YULLBE wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem für seine technische Umsetzung und sein innovatives Gesamtkonzept. Wer sich tiefergehend informieren möchte, findet weitere Hintergründe auf .
Wir hoffen auf ein Wiedersehen zur  – wünschenswert wäre es auf jeden Fall, denn das Interesse und die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher zeigen, wie gut moderne Erlebnistechnologie auch abseits großer Freizeitparks ankommt.

Die kurze Geschichte der Virtual Reality – von Science Fiction zur erlebbaren Welt

Die Idee, in künstliche Welten einzutauchen, ist deutlich älter als die heutige Technik. Schon in den 1960er-Jahren entwickelte der Informatiker Ivan Sutherland den „Sword of Damocles“, den ersten Head-Mounted-Display-Prototyp. Das Gerät war so schwer, dass es an der Decke montiert werden musste – aber es war der Beginn der VR-Forschung.

In den 1980er- und 1990er-Jahren tauchte VR erstmals in der Popkultur auf: Filme wie Tron oder Der Rasenmähermann zeigten faszinierende, visionäre Welten, während Firmen wie Sega und Nintendo erste, aber noch recht primitive VR-Systeme produzierten. Die Technik war damals teuer, unbequem und vor allem: zu langsam für flüssige Bewegungen.

Der echte Durchbruch gelang erst ab 2012, als das Unternehmen Oculus mit einer Crowdfunding-Kampagne das erste moderne VR-Headset entwickelte. Kurze Zeit später kaufte Facebook (heute Meta) Oculus auf und investierte Milliarden in die Weiterentwicklung. Gleichzeitig entstanden leistungsfähige Systeme wie die HTC Vive, Valve Index oder die Playstation VR.

Parallel begann sich eine eigene VR-Gaming-Kultur zu entwickeln. Spiele wie Beat Saber, Superhot VR, Half-Life: Alyx oder Job Simulator zeigten, dass VR nicht nur ein kurzes Experiment sein muss, sondern vollständig neue Formen des Spielens ermöglicht: mit Bewegung, räumlichem Denken, Interaktion und einer Immersion, wie sie klassische Spiele nicht bieten können.

Mit Konzepten wie YULLBE, das freie Bewegung im Raum, Inside-Out-Tracking und stark inszenierte Erlebnisse kombiniert, geht VR inzwischen einen Schritt weiter. Nicht mehr das Wohnzimmer ist der Spielplatz, sondern ganze Hallen, die Bewegungsfreiheit und Gruppenerlebnisse ermöglichen – ähnlich wie ein „Holodeck auf Zeit“.

VR ist damit heute eines der spannendsten Felder der digitalen Unterhaltung: technisch anspruchsvoll, kreativ, immersiv – und zugänglicher als je zuvor.

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