Was die RottweilCard wirklich bringt – Chancen für Handel, Arbeitgeber und Stadt
Die Einführung der RottweilCard eröffnet Rottweil neue Chancen, die lokale Wirtschaft zu stärken und den innerstädtischen Handel moderner, flexibler und attraktiver zu gestalten. Neben den bereits bekannten offiziellen Informationen gibt es jedoch zahlreiche weitere Hintergründe, die für das Verständnis und die Einordnung des Projekts entscheidend sind. Sie zeigen, warum der Schritt weg vom klassischen Rottweiler Taler hin zu einer digitalen, wiederaufladbaren und vielseitig einsetzbaren Lösung nicht nur sinnvoll, sondern notwendig war.
In Gesprächen mit Verantwortlichen aus Verwaltung, Handel und Wirtschaftsförderung wird deutlich, wie viel Überlegung und strategisches Denken in dieses Projekt eingeflossen ist. Die RottweilCard ist mehr als ein Stadtgutschein: Sie ist ein modernes Instrument der regionalen Kaufkraftbindung, ein Angebot an Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte, ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und ein Beispiel dafür, wie digitale Lösungen den lokalen Handel stärken können. Gleichzeitig schafft sie eine neue, unkomplizierte Möglichkeit für Kundinnen und Kunden, ihr Geld bewusst in der Region einzusetzen.
Die folgenden zehn Punkte fassen die wesentlichen Inhalte und Hintergründe zusammen, die rund um die Einführung der RottweilCard von zentraler Bedeutung sind. Sie geben einen umfassenden Überblick darüber, wie das System funktioniert, welche Vorteile es bietet und welche Perspektiven sich für Rottweil und seine Umgebung eröffnen.
https://www.rottweilcard.de/
https://rottweil-inside.de/branchenbuch/rottweilcard/
1. Gründe für die Einführung der RottweilCard – und warum jetzt
Die Verantwortlichen betonen mehrfach, dass der Schritt in Richtung eines digitalen Stadtgutscheins seit Jahren überfällig war. Der bisherige Rottweiler Taler sei zwar beliebt gewesen, aber hinsichtlich Flexibilität, Nachhaltigkeit und digitaler Möglichkeiten deutlich eingeschränkt. Insbesondere der Wunsch nach einer centgenauen Einlösung, frei wählbaren Beträgen sowie einer aufladbaren Karte waren zentrale Gründe für den Systemwechsel.
Ein weiterer ausschlaggebender Faktor: Die Stadt möchte stärker als bisher die regionalen Arbeitgeber einbinden und ihnen eine echte Alternative zu großen Handelsketten, Tankgutscheinen und Online-Plattformen bieten. Das Arbeitgebermodell wird klar als strategische Chance gesehen, die lokale Wirtschaft zu stärken und Kaufkraft in Rottweil zu halten.
Die Stadt Rottweil hat das Thema beschleunigt, weil 2024 eine einmalige Landesförderung (Sofortprogramm Einzelhandel, 15.000 €) bereitstand, die nur bei rechtzeitigem Start abgerufen werden konnte.
2. Vorteile der neuen Karte gegenüber dem Rottweiler Taler
- Die Karte ist wiederaufladbar – sowohl online als auch an Verkaufsstellen.
- Sie ist kleiner und handlicher als das frühere Taler-System.
- Wunschbeträge von 5 bis 250 Euro sind möglich – nicht nur fixe 10-Euro-Stücke.
- Der Rottweiler Taler verursachte hohen manuellen Aufwand (Herausgabe, Nachproduktion, Austausch bei Abnutzung).
- Das neue System ist nachhaltiger und weniger anfällig für Materialverschleiß.
- Die centgenaue Einlösung macht die Karte alltagstauglich – auch als reguläres Zahlungsmittel.
Eine zusätzliche, neue Idee aus der Pressekonferenz:
Die Karte kann auch als „Taschengeldkarte für Kinder und Jugendliche“ genutzt werden, indem Eltern kleine Beträge flexibel aufladen.
3. Einlösung & Technik – wie das System funktioniert
Die RottweilCard nutzt ein QR-Code-basiertes System, das unabhängig von Kreditkarten-Terminals arbeitet. Dadurch ist es kompatibel mit nahezu allen Kassentypen.
- Die Karte ist nicht personalisiert, es werden keine Einkaufsdaten gespeichert.
- Händler benötigen nur ein Smartphone, Tablet oder PC.
- Auch ohne Kassenschnittstelle kann die Einlösung erfolgen – per Geräte-Scan und paralleler Buchung in der eigenen Kasse.
- Kassensysteme können die Karte als eigene Zahlungsart „RottweilCard“ anlegen.
- Die Technik wurde bewusst gewählt, weil andere Modelle (z. B. Kartenlesegerät-only) viele Händler ausgeschlossen hätten.
Es wird klar gesagt, dass vollautomatische Bereiche wie Parkautomaten aktuell noch nicht eingebunden werden können, da diese technisch onlinefähig sein müssten.
4. Startteilnehmer & Händlerakquise
Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz sind:
- über 40 Akzeptanzstellen sicher dabei,
- weitere noch in Klärung,
- während andere noch abwarten, wie sich die RottweilCard etabliert.
Es handelt sich um einen „bunten Branchenmix“ aus Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und Freizeitangeboten. Auch städtische Einrichtungen wie Stadtbücherei und Museen sind bereits dabei.
Die Verantwortlichen betonen, dass sich weitere Betriebe jederzeit anschließen können. Die Händlerliste ist mit dem Start am 8. November auf rottweilcard.de veröffentlicht worden.
5. Arbeitgebermodell – ein zentraler Wachstumstreiber
- Viele Arbeitgeber zeigen bereits Interesse, warten aber noch auf die vollständige Händlerliste („typisch Rottweil – erst schauen, wer mitmacht“).
- Die Stadt plant eine offensive Akquise ab Januar, also nach dem Start der Karte.
- Unternehmen dürfen bereits jetzt teilnehmen, auch vor der offiziellen Akquisephase.
- Kosten für Unternehmen: 1 € pro Mitarbeiter und Aufladung.
- Der steuerfreie Sachbezug ist ein entscheidender Baustein, um die Karte wirtschaftlich nachhaltig zu etablieren.
Darüber hinaus wurde klargestellt, dass der Sachbezug rechtlich nur funktioniert, wenn die Karte regional gebunden bleibt – daher eine Begrenzung auf Rottweil und nahe Umgebung.
6. Gebühren & Kostenstruktur
Ein zentraler Punkt:
Für Händler entstehen im ersten Jahr (bis 31.12.2026) keinerlei Gebühren.
Die Stadt übernimmt die Anbietergebühren von 2,9 % auf alle Umsätze, um den Start attraktiv zu machen. Später wird evaluiert, ob und wie Gebühren moderat weitergegeben werden können.
Die Teilnahme soll möglichst einfach und günstig sein, um eine breite Basis zu schaffen.
7. Regionale Ausweitung & Kooperationen
Erwähnt wurden mögliche Erweiterungen:
- Akzeptanzstellen außerhalb der Kernstadt, etwa Saline, Bühlingen, Zimmern
- Gespräche mit benachbarten Kommunen
- mögliche zukünftige Nutzung an touristischen Highlights: Testturm, Hängebrücke, Landesgartenschau
Technisch sind diese Erweiterungen teilweise abhängig von manueller vs. automatisierter Abwicklung.
8. Verkaufsstellen & Print-at-Home
Die Karte wird zunächst ausgegeben über:
- Tourist-Info Rottweil
- Volksbank (Hochbrücktorstraße)
- Kreissparkasse (Hochbrücktorstraße)
Das Culinara (ehemaliger Taler-Verkaufspunkt) ist perspektivisch vorgesehen, sobald die Technik steht.
Parallel besteht eine 24/7 Online-Kauf- und Auflademöglichkeit, inklusive Print-at-Home-Gutscheinen.
9. Betreiberstruktur & Verantwortung
- Die Wirtschaftsförderung der Stadt Rottweil betreibt die Karte künftig selbst.
- Der bisherige Taler wurde vom GHV Rottweil getragen – im Ehrenamt war dies nicht mehr leistbar.
- Die Stadt lobt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit dem GHV sowie die Vorarbeit früherer Innenstadtmanagerinnen.
Die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Handel wird in der Konferenz mehrfach als zentrales Erfolgsprinzip betont.
10. Design & Marketing
- Das Design ist bewusst minimalistisch, modern und jugendlich gehalten.
- Zwei Farbtöne stehen zur Auswahl – Gelb und Rot, angelehnt an die Stadtfarben.
- Der reichsstädtische Rottweiler Adler dient als Identifikationssymbol.
- Eine Marketingagentur (hak design) hat Karten, Plakate und eine Kampagne entwickelt.
- Die Social-Media-Kampagne wird bereits als sehr erfolgreich bewertet.
Firmenlogos auf der Karte wären künftig möglich, aber erst ab größeren Stückzahlen wirtschaftlich sinnvoll.
Warum Stadtgutscheine wirken – und weshalb die RottweilCard ein Gewinn für die ganze Region werden kann.
Stadtgutscheine gehören in vielen Städten längst zu den wirksamsten Instrumenten moderner Wirtschaftsförderung. Sie bündeln Kaufkraft, schaffen zusätzliche Umsätze und stärken lokale Händler, Dienstleister und Gastronomen – gerade in Zeiten, in denen der stationäre Einzelhandel immer stärker unter Druck gerät. Mit der Einführung der RottweilCard setzt die Stadt Rottweil daher ein wichtiges Zeichen: Regionalität soll nicht nur ein schönes Ideal sein, sondern spürbare Realität.
Ein Blick in andere Regionen zeigt, wie erfolgreich Stadtgutscheine sein können. In Städten wie Ravensburg, Göppingen, Ulm oder Konstanz sind sie mittlerweile ein fest etabliertes Bestandteil des urbanen Lebens. Händler berichten dort, dass Kundinnen und Kunden häufig mehr ausgeben, als ursprünglich auf der Karte geladen wurde. Ein Gutschein wird so zum Einstieg in ein Einkaufserlebnis, das man ohne ihn vielleicht bewusst gemieden hätte. Besonders kleinere Geschäfte abseits der stark frequentierten Hauptachsen profitieren von neuen Gesichtern, die erstmals oder häufiger in ihre Läden finden.
Diese Entwicklung wird zusätzlich durch die starke gesellschaftliche Akzeptanz getragen. In fast allen Städten zählen Stadtgutscheine zu den beliebtesten Geschenkideen – sei es zu Weihnachten, zu Geburtstagen oder zu besonderen Anlässen. Die Verbindung aus Flexibilität, Regionalität und digitaler Aufladung macht das System modern und alltagstauglich. Viele Nutzerinnen und Nutzer laden ihre Karten regelmäßig online nach und bleiben so dauerhaft im regionalen Wirtschaftskreislauf.
Einen besonders großen Schub erhält ein Stadtgutschein, wenn Arbeitgeber ihn für die monatlichen steuerfreien Sachbezüge nutzen. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass dieses Modell ein entscheidender Wachstumsmotor ist. Unternehmen setzen die Gutscheine zunehmend ein, um sich als attraktive Arbeitgeber mit regionaler Verwurzelung zu präsentieren. Für die Beschäftigten werden die monatlichen 50 Euro zu einem echten Mehrwert, insbesondere weil das Geld gezielt in lokale Geschäfte fließt und so die Vielfalt der eigenen Stadt unterstützt. Viele Händler und Gastronomen berichten dort von spürbaren zusätzlichen Umsätzen, die ohne das Arbeitgebermodell nie entstanden wären.
Auch technisch sind moderne Stadtgutscheine ein echter Fortschritt. Sie lassen sich ohne hohe Einstiegshürden einlösen – mit einem PC, einem Tablet oder über ein einfaches Webinterface. Die Abrechnung läuft zuverlässig im Hintergrund, sodass Händler keine Zeit verlieren und gleichzeitig von einer höheren Sichtbarkeit profitieren. Die Teilnahme wird damit zu einem unkomplizierten Baustein für mehr Umsatz und mehr regionale Verbundenheit.
Digitale Unterstützung, die ankommt: Die Rolle von Rottweil inside
In Rottweil wird diese Wirkung zusätzlich durch eine starke digitale Infrastruktur unterstützt – und hier spielt Rottweil inside eine zentrale Rolle. Als größte digitale Plattform der Region stellt Rottweil inside nicht nur ausführliche Informationen rund um die RottweilCard bereit, sondern bietet auch eine stets aktuelle Übersicht aller teilnehmenden Händler, Dienstleister und Gastronomiebetriebe. Die integrierte Suchfunktion erleichtert es Bürgerinnen und Bürgern, genau die passenden Akzeptanzstellen zu finden. Gleichzeitig macht die Plattform sichtbar, wie vielfältig und lebendig die lokale Wirtschaft ist.
Seit Jahren versteht sich Rottweil inside als Begleiter und Verstärker regionaler Wirtschaftsförderung – digital, unabhängig und im Dienst der ganzen Stadt. Die Redaktion berichtet regelmäßig über lokale Unternehmen, schafft Reichweite für Angebote und Aktionen und stärkt damit ein Ökosystem, das ohne digitale Unterstützung heute kaum noch bestehen könnte. Die RottweilCard fügt sich perfekt in dieses Selbstverständnis ein: Ein modernes, flexibles und stadtweit sichtbares Instrument, das Digitalisierung, Regionalität und Wirtschaftsförderung intelligent verbindet.
Rottweil inside begrüßt die Einführung der RottweilCard ausdrücklich. Sie ist ein sinnvoller und zukunftsorientierter Schritt – und ein Angebot an alle, die die lokale Wirtschaft aktiv unterstützen möchten. Die Redaktion ruft daher sowohl Kundinnen und Kunden als auch Händler, Dienstleister, Gastronomiebetriebe und Arbeitgeber dazu auf, Teil dieses gemeinschaftlichen Projekts zu werden. Jede Teilnahme stärkt die regionale Vielfalt, sorgt für lebendige Innenstadtstrukturen und zeigt, dass Rottweil zusammenhält.
Fazit
Stadtgutscheine sind dort erfolgreich, wo alle an einem Strang ziehen: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Händler und die Stadtverwaltung. Die Erfahrungen anderer Städte machen deutlich, wie groß die positiven Effekte sein können. Mit der RottweilCard erhält Rottweil ein starkes Werkzeug, das Kaufkraft bindet, die Innenstadt belebt und Arbeitgeber wie Geschäfte gleichermaßen stärkt. Rottweil inside unterstützt dieses Projekt mit Überzeugung, weil es eine gemeinsame Vision verfolgt: eine lebendige, vielseitige und wirtschaftlich stabile Stadt, die sich durch Mut, Zusammenarbeit und moderne digitale Angebote weiterentwickelt.