Es gibt viele Gründe, seine Ernährung umzustellen. Der Schutz von Tieren ist einer davon. Und viele Veganer verstehen sich als Tierschützer, setzen sich gegen das Leid von Tieren ein. Warum sich die Umstellung lohnt und was dabei zu beachten ist:
Bei der veganen Ernährung wird auf alle tierischen Produkte verzichtet - auch auf Lebensmittel, die von Tieren produziert werden.
Dazu gehören: Fleisch, Fisch, Milch, Milchprodukte und alle daraus gewonnen Produkte - ebenso Honig.
Stattdessen weichen Veganer auf pflanzliche Produkte aus. Die Speisekarte verkleinert sich durch die vermeintliche Einschränkung keinesfalls. Beliebt sind neben dem üblichen Obst und Gemüse wie Kartoffeln, Tomaten, Brokkoli, Paprika, Zwiebeln, Möhren vor allem Kichererbsen, Reis, Kürbis, Süßkartoffeln, Champignons, Linsen, Rote Beete, Bohnen, Quinoa und das reichhaltige Angebot an Nüssen. Gesüßt wird mit Datteln, Ahornsirup oder Stevia.
Tofu wird - kräftig gewürzt - wie Lupine als "Fleischersatz" eingesetzt.
Ein "eingefleischter" (welch ein Wortspiel) Veganer verzichtet auf Fleischersatzprodukte in Form von Wurst oder Burger. Während einige Produkte nicht nur geschmacklich dem Fleisch gleichen, sondern auch in der Konsistenz und Struktur kaum vom Original zu unterscheiden sind, ist für sie allein das Gefühl von "Fleisch" auf der Zunge kaum erträglich.
Diese Produkte bieten jedoch für diejenigen die Möglichkeit, die Ernährung auf tierfreie Produkte umzustellen ohne auf das "Gewohnte" verzichten zu müssen.
Einige Veganer legen großen Wert auf die Art der Zubereitung.
Wissenschaftlich belegt ist mittlerweile, dass der Verzicht auf tierische Lebensmittel sich nicht schädlich auswirkt, wenn man auf eine ausgewogene Ernährung achtet.
Während Eisen, Kalzium, essentielle Fettsäuren üblicherweise über tierischen Produkte aufgenommen werden, sollten Veganer auf bestimmte pflanzliche Quellen zurückgreifen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden:
Eine Ausreichende Versorgung mit Vitamin D verbessert die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung; Vitamin C steigert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung. Tee und Kaffee hemmen dagegen die Eisenaufnahme.
Studien belegen, dass Vegetarier und insbesondere Veganer seltener an Übergewicht, Bluthochdruck oder erhöhten Blutfettwerten leiden. Herzinfarkt, Krebs, Gicht, Stoffwechselerkrankungen und Diabetes treten bei Menschen, die sich ausschließlich pflanzlich ernähren, deutlich seltener auf.
Neben der gezielten Nahrungsauswahl liegt dies auch an der insgesamt gesunden Lebensweise. Veganer trinken im Durchschnitt weniger Alkohol, rauchen seltener, bewegen sich regelmäßiger und konsumieren nur selten Genussmittel und Drogen.
Auch spielt die Herkunft der Lebensmittel eine Rolle.
Menschen mit besonders hohen Nährstoffbedarf wie Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Stillende wird eine professionelle Ernährungsberatung empfohlen.
Zahlreiche Beobachtungsstudien zeigen, dass der Konsum von rotem Fleisch (Rindfleisch, Kalbfleisch, Schweinefleisch, Schaffleisch, Lammfleisch, Kaninchenfleisch) und hoher Fleischkosum im Allgemeinen das Risiko erhöhe, an Krebs, insbesondere Darmkrebs, Diabetes, Koronale Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz, chronische Erkrankungen, Arthrose und Rheuma zu erkranken.
Hinzu kommt die hohe Belastung des Fleisches und der Milch aus Massentierhaltung mit Antibiotika, welche die Antibiotika-Resistenz erhöht. Der Einsatz von (Wachstums-)Hormonen sind in der EU offiziell verboten, im "Lieferland" USA werden diese sogar zur Geschmacksverbesserung eingesetzt. Negativen Einfluß soll das laut der TU München auf Kinder bis zu Pubertät und Frauen haben: Wachstum- und Entwicklungsstörungen, frühe Pubertät sowie Fruchtbarkeitsstörung bei Frauen können die Folge sein.
Der Weltklimarat sieht die Rinder-Viehhaltung sehr kritisch. Zum einen durch seinen CO2- und Methan-Ausstoss, zum anderen durch den hohen Bedarf an Weideflächen, der auch zur Abholzung von Urwäldern führt. Dazu werden bei der Produktion und Zubereitung lange Wege via Schiff und LKW in Kauf genommen, welche die Umwelt- und Klimabilanz nicht gerade verbessern. Durchschnittlich isst der Deutsche jedes Jahr 60 Kilogramm Fleisch, andere Zahlen sprechen von knapp 90 kg pro Person, sollen aber auch Tierfutter, industrielle Verwertung und Verlust beinhalten. Der Wert hat sich in den letzten 30 Jahren - mit Ausnahme kleiner Schwankungen - kaum verändert. 1950 soll der Wert bei 26 kg pro Person gelegen haben.
Die Gründe für vergane Ernährung sind unterschiedlich:
Einigen steht der Schutz allen tierischen Lebens im Vordergrund, andere sehen die fleischfreie Ernährung als notwendigen Baustein zum Klimaschutz oder sind aus gesundheitlichen Aspekten "umgestiegen".
In Deutschland leben ungefährt 6 Millionen Vegetarier. Jeder zehnte davon ernährt sich vegan. Tendenz steigend. Beim verganen Büffet treffen sich jeden 3. Sonntag im Monat nicht ausschließlich Veganer, sondern auch Menschen, welche die rein pflanzliche Ernährung neu für sich entdeckt haben.
Über die Vielfalt und Zubereitung der Speisen staunen jedesmal auch diejenigen, die schon lange ihren Speiseplan umgestellt haben. Die Bilder sprechen schon für sich; der Genuß kann nur vor Ort "erlebt" werden.
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