Kühl und entspannt schlafen im Sommer

Unsere Tipps für erholsame Nächte
copyright vgstudio - Fotolia.com

Warum fällt uns das Schlafen in der Hitze schwerer?
Im Normalfall fällt die Körpertemperatur beim Schlafen um ein Grad Celsius, was aber bei der Wärme kaum möglich ist. Manche vermeidliche Tricks, wie kalt duschen, bewirken oft das Gegenteil. Ausgekühlt sein animiert den Körper Wärme zu produzieren. Bei falschen zu warmen Bettdecken versucht der Körper zu reagieren und er schwitzt, was wiederrum durch Unruhe das Einschlafen behindern kann.
Mit einfachen Mitteln bleiben Sie kühler und finden schnell zum ersehnten Schlaf.

  1. Sommerliche Zudecken  & Kissen
    Verwenden Sie ein dünne Sommerdecke. Sehr angenehm ist z.B. Wildseide, Kamelflaumhaar, Merinowolle oder ein luftigleichtes gutes Daunenbett. Wenn Sie auf Waschbarkeit Wert legen (z.B. bei einer Hausstaubmilben-Allergie), verwenden Sie Bambus, echte Microfaser oder Lyocell. Manchmal ist oft schon ein Frottier-Plaid, ein Baumwoll- oder Leinen-Bettuch zum Zudecken vollkommen ausreichend. Vermeiden Sie jedoch ganz ohne Zudecke oder Bezug zu schlafen. Zugluft kann schnell zu einer Erkältung führen.
    Auch auf die Bettwäsche kommt es an. Denn bei Hitze verliert der Körper Flüssigkeit. Also nicht nackt oder mit schlechter Bettwäsche schlafen. Beziehen Sie die Zudecke mit einer feinen Bettwäsche aus Micromodal, Leinen, Feinsatin oder Satin. Verwenden Sie ein Kissen, das gut atmet und keinen Hitzestau verursacht. Praktisch sind abnehmbare Kissenhüllen zum selber waschen. Bestehende Kissen können mit einem kühlenden Spezial-Bezug bezogen werden.
     
  2. Das Schlafzimmer kühl und dunkel halten
    Halten Sie auch tagsüber das Schlafzimmer schattig kühl. Schliessen Sie tagsüber das Fenster und dunkeln Sie den Raum ab. Sonnenlicht stört nämlich die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Der richtige Sonnenschutz, wie z.B. Rollos mit entsprechender Beschichtung oder Aussenjalousien hilft Ihnen optimal, die Sonne und Hitze draussen zu lassen. Ein nasses Laken, befestigt an der Innenseite des Fensters, sorgt für ein kühleres Klima im Schlafzimmer. Verzichten Sie aber - wenn möglich - auf eine Klimaanlage oder schalten Sie diese nur tagsüber an und vermeiden Sie Zugluft durch mehrere geöffnete Fenster - sonst riskieren  Sie Verspannungen, Kopfschmerz und eine Erkältung. Befindet sich Ihr Schlafzimmer im Dachgeschoss oder sorgt direkte Sonneneinstrahlung für überhöhte Zimmertemperaturen, so kann es sinnvoll sein, während der heißen Sommernächte einen anderen Raum zum Schlafen zu nutzen.
     
  3. Überlegt Lüften
    Lüften Sie nur morgens und abends max. 10 bis 15 Minuten, damit die warme Luft tagsüber das Schlafzimmer nicht aufheizt. Sinnvoll ist dabei ein Schutz vor Mücken, die spätestens bei Licht angelockt werden und blutsaugend zur nächtlichen Plage werden - nicht nur wegen des einsetzenden Juckreizes. Bringen Sie ein Fliegengitter ans Fenster an, unterlassen Sie jedoch chemische Mittel oder elektronische Insektenfallen - diese haben im Schlafzimmer nichts zu suchen. Bringt das Lüften wenig, kann ein Ventilator eingesetzt werden. Für viele Menschen wohl zu laut im Betrieb aber zur Raumluftumwälzung (gerade wenn frisch gelüftet) ganz gut.
     
  4. Den Pyjama vorkühlen
    Schon aus hygienischen Gründen empfehlen wir auch bei warmen Temperaturen einen leichten Pyjama zu tragen, zumal der Schweiss dann nicht direkt in die Matratze geht und durchgeschwitzte Nachtwäsche schnell gewechselt werden kann. Den Pyjama leicht mit Wasser besprühen und in eine Frischhalte-Folie einwickeln und für mehrere Stunden in den Tiefkühler legen. Zum Schlafengehen anziehen. Achten Sie bitte nur darauf, dass der kühle Pyjama nicht zu kalt ist, den dies würde dann wieder negativ wirken.
     
  5. Bettflasche & Co.
    Eine Wärmflasche kann auch kühlen. Mit Wasser gefüllt legen Sie die Flasche tagsüber in den Kühlschrank und am Abend nehmen Sie die mit ins Bett. An den Füssen oder im Nacken hilft die "Kühlflasche" Ihrem Körper Wärme abzugeben. Eine Alternative: Man nehme eine Sprühflasche (gibt es für Pflanzen) und befülle diese mit Wasser und Eiswürfeln. Diese Sprühflasche dann einfach neben dem Bett platzieren und bei Bedarf das Gesicht und den Körper damit mit besprühen! 
     
  6. Sport treiben
    Ein leichter Ausdauersport fördert den Schlaf. Allerdings sollte die Anstrengung mehr als zwei Stunden vor der Schlafenszeit liegen. Sonst ist Ihr Kreislauf noch zu sehr in Schwung und Sie finden erst recht keine Ruhe. Achten Sie auf den Sommersmog und die im Radio und Tv genannten Werte. Neue Untersuchungen bestätigen wie Schädlich zu hohe Ozonwerte sein können.
     
  7. Duschen und nur leicht abtrocknen
    Nehmen Sie vor dem Zubettgehen eine (lau-)warme - nie kalt - Dusche, z.B. mit natürlichen Zitronenextrakten und trocknen Sie sich nicht ganz ab, sodass ein leichter Feuchtigkeitsfilm auf der Haut bleibt. Durch die warme Dusche öffnen sich die Hautporen und die Körperhitze kann entweichen. Dadurch sink die Körperwärme und man fühlt sich zudem etwas entspannt!
     
  8. Erfrischende ätherische Öle
    Ätherische Öle wie Rosenwasser und Minze lassen Sie auch bei schwüler Hitze leicht durchatmen. In den Wüstenregionen wird Rosenwasser gerne zur Erfrischung eingesetzt und hat zudem noch beruhigende Wirkung. Achten Sie auf die Natürlichkeit der Öle.
     
  9. Schon tagsüber richtig ernähren
    Trinken Sie am Tag viel, aber nicht so viel vor dem Schlafen gehen. Empfehlenswert sind Mineralwasser, ungesüsste Kräuter- oder Fruchttees und Fruchtsaft. Vermeiden Sie spätes und fettiges Essen. Obst, Vollkornprodukte, Joghurt, Gurken und Tomaten versorgen den Körper mit den notwendigen Mineralstoffen und Vitaminen, dessen Bedarf bei schweisstreibendem Wetter vielfach höher ist.
     
  10. Stressfrei
    Nur wer entspannt ins Bett geht, hat die Möglichkeit schnell einzuschlafen. Machen Sie sich nicht verrückt, falls Sie im Sommer erst spät in den Schlaf finden. Im Sommer soll unser Körper mit weniger Schlaf auskommen. Und wenn Sie dennoch nicht einschlafen können: Gönnen Sie sich lieber ein kurzer Spaziergang statt sich stundenlang im Bett rumzuwälzen.
     
  11. Schlafzeiten anpassen
    Im Sommer kommen wir durchaus mit weniger Schlaf aus. Verlegen Sie die Zubettgehzeit ggf. weiter nach hinten. Genießen Sie die abkühlende Luft draußen. Vermeiden Sie aber dabei den Konsum von schweren fetthaltigen und stark gewürzten Speisen, alkoholische Getränke oder Nikotin, da diese ohnehin die Schlafqualität oder das Einschlafen verschlechtern. Vermeiden Sie möglichst auch lange Fernsehnächte oder Nächte am PC, Tablets oder Smartphones, wenn Sie ohnehin Probleme beim Schlafen oder Tageskonzentration haben.
     
  12. Leichte Speisen genießen
    Die Ernährung hat, wie der Schlaf, einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und Lebensqualität. Vegane Speisen (frei von tierischen Bestandteilen) sind nicht nur leichter zu verdauen, sie haben auch einen positiven Einfluss auf die Darmflora und den Stoffwechsel. Die Sommerzeit bietet zudem eine große Palette frischer und vor allem regionaler Obst- und Gemüsesorten, die für einen neuen oder erweiterten Speiseplan ausprobiert werden sollten.
gefällt mir (88) Kommentieren

Dieses könnte Sie auch interessieren